Nach der eindrücklichen Kanutour im Nitmiluk Nationalpark stand eine lange Fahrt bevor. Wir legten die 1600 km zum Ayers Rock in nur eineinhalb Tagen zurück. Nachdem wir am ersten Tag noch etwas ausgeschlafen hatten (nach der Kanutour verständlich), sind wir am zweiten Tag direkt bei Sonnenaufgang losgefahren. Wir schafften es dann auch tatsächlich, den Ayers Rock noch kurz vor Sonnenuntergang zu erreichen. Nach der Fahrt analysierten wir die Fahrkosten etwas genauer und beschlossen darauf, etwas mehr auf unser Budget zu achten - schneller als 110 km/h zu fahren können wir uns schlicht nicht mehr leisten! ;-)
Der weltberühmte Ayers Rock (Uluru) ist ein Felsen aus rotem Sandstein, welcher einsam in einer sonst absolut flachen Ebene steht. Der Berg ist ein Überbleibsel von Bergen, welche einst so hoch waren wie die Anden! Er ist ein Symbol für Zentralaustralien, weshalb wir beschlossen ihn zu besuchen, obwohl wir dafür einen riesigen Umweg auf uns nehmen mussten. Übrigens ist auch dieser Nationalpark gleichzeitig UNESCO Weltkultur- und Weltnaturerbe.
Wir erreichten den Ayers- Rock direkt vor Sonnenuntergang, wofür wir uns später recht glücklich schätzten, war es doch der letzte nicht bewölkte Sonnenuntergang für einige Zeit. Die "Car Sunset View Area" war riesig, hunderte Leute vor ihren Autos wollten das Schauspiel sehen. Gleich daneben war die "Coach Sunset Area", wo dutzende Cars ihre Passagiere ausluden.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Sonnenaufgang beim Ayers Rock. Dieser war besonders schön, da sich bereits einige dekorative Wölklein gebildet hatten.
Nach dem Sonnenaufgang beim Ayers Rock fuhren wir zu den Olgas (Kata Tjuta), einer Formation von interessant geformten Sandsteinfelsen, 45 km entfernt vom Ayers Rock. Diese gehören zur selben Gesteinsschicht, welche hier wieder aus dem Boden bricht.
Als Erstes unternahmen wir eine kurze Wanderung in einer der Schluchten der Olgas. Es blühten überall Blumen, da es hier in den letzten Wochen viel geregnet hatte ? nach einer jahrelangen Dürreperiode! Wir konnten uns glücklich schätzen und Daniela war mit Fotografieren der Blumen kaum zu bremsen.
Anschliessend unternahmen wir die "Valley of the Winds" Wanderung. Wir konnten hier über die Felsen klettern und die Blumenwiesen genauer anschauen. Auch einige Wildtiere zeigten sich, sogar ein sonst nachtaktives Känguru!
Nach der Wanderung wollten wir uns den Sonnenuntergang bei den Olgas anschauen. Leider verschlechterte sich das Wetter gegen Abend, die Sonne konnte nur einmal kurz durchbrechen.
Am nächsten Tag kam der Regen zurück und wir mussten den Preis für die vielen Blumen bezahlen. Wir waren mitten in der zentralaustralischen Wüste, aber es regnete ununterbrochen! Wir beschlossen, den Regentag im Zelt zu verbringen und platzierten unser Zelt nahe genug an einer Steckdose, so dass wir bequem im Zelt Fotos sortieren konnten.
Galah Cockatoo; diese Kakadus waren wegen dem Regen sehr vergnügt und verköstigten sich am frischen Gras auf dem Zeltplatz
Am nächsten Tag liess der Regen etwas nach und wir beschlossen den Ayers Rock zu umrunden, immerhin hatten wir für den roten Stein ja einen Riesenumweg in Kauf genommen. Sehr amüsant waren all die Warnschilder, dass man mindestens einen Liter Wasser pro Stunde trinken sollte um Austrocknung zu verhindern, während wir knöcheltief im Schlamm liefen ;-).
Zurück in Alice Springs mussten wir zuerst mal wieder einen total verregneten Tag abwarten und wieder etwas Fotos sortieren. Wir vernahmen, dass es in Westaustralien seit der Ankunft der Weissen nicht so viel geregnet hatte wie jetzt - immerhin fast 200 Jahre! Wir haben immer dieses Glück, aber es liegt glaub nicht an uns sondern an El Niño.