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Region Whitsundays

Whitsunday Islands Bootstour (Queensland, 12.-15.10.2010)

Mit dem Segelschiff um die Inseln

Eines der grössten Highlights jeder Reise entlang der Ostküste Australiens ist eine Segeltour in den Whitsunday Islands - das jedenfalls erzählten uns zahlreiche Freunde und Reisebekanntschaften. Wir wollten uns natürlich selber überzeugen ob da was dran sei und machten uns deshalb auf zum Segeltörn.

Die Whitsunday Islands sind eine Inselgruppe vor der Ostküste, etwa 600 km südlich von Cairns. An den Ufern der Inseln liegen atemberaubend weisse Sandstrände, im Wasser lädt das Great Barrier Reef zum Schnorcheln und Tauchen ein. Einer der Hauptgründe für eine Schiffstour um die Inseln ist aber das Segeln selbst. Wer nicht gleich selbst ein Boot mietet kann aus einer unglaublichen Vielfalt von Bootstouren aussuchen, vom günstigen Partyboot, über ehemalige Rennyachten bis hin zu restaurierten "Tall ships" (Grosssegler).

Unser Piratenschiff

Wir sagten uns: "Wenn schon dann richtig!" und buchten eine Tour auf einem 100 Jahre alten Segelschiff. Die "Solway Lass" hat eine interessante Geschichte: 1905 in Holland gebaut, wurde sie in den beiden Weltkriegen einmal von den Briten und einmal von den Deutschen erobert, arbeitete sowohl als Kohlentransporter als auch als segelbetriebener Eisbrecher, bis sie von einem Australier sorgfältig restauriert wurde. Nach einem letzten Umbau arbeitet sie seit 1999 als Tourboot in den Whitsunday Islands.

Das Schiff sieht aus wie ein Piratenschiff, mit von Hand aufzuziehenden Segeln, Holzplanken an Deck und einem dicken Eisenrumpf. Die kleinen Kojen liegen unter Deck, ohne Aussicht aufs Meer, dafür gibt es einen bequemen Aufenthaltsraum mit Bar.

Solway Lass

Tag 1

Im Sturm zur Whitehaven Beach

Die Tour begann am Abend mit der Fahrt zum Nora Inlet. In der windgeschützten Bucht verbrachten wir, trotz des herrschenden Unwetters, eine ruhige Nacht. Aufgrund ihres guten Windschutzes wurde die Bucht auch schon als Notankerplatz bei Hurrikanen genutzt!

Am nächsten Morgen ging's bei starkem Regen und heftigem Seegang mit Motorantrieb zur Whitehaven Beach. Während einige Mitreisende bereits mit leichter Übelkeit zu kämpfen hatten, stand Peter hocherfreut und abenteuerlustig am Bug des Schiffes und liess sich durchschütteln. Das Schiff schwankte ziemlich bedrohlich auf alle Seiten, der Bug hob und senkte sich bestimmt mehr als zwei Meter und man musste sich gut festhalten!

Sturm

Der weisseste Sandstrand der Welt

Die Whitehaven Beach ist der weisseste Sandstrand der Welt, mit einem Quarzgehalt von 99.7%. Der Sand war so feinkörnig, dass jeder Schritt quietschte! Trotz des schlechten Wetters ein beeindruckender Ort.

Whitehaven Beach

Mit der Kraft des Windes

Nach dem Besuch des Strandes stand der Wind günstig, um endlich einmal die Segel zu setzen. Das ist ein ziemlich aufwändiger Prozess, bei dem alle mithelfen konnten. Die Crew kletterte zuerst in den Masten herum, um die Segel zu lösen und vorzubereiten. Anschliessend bekam jeder ein Seil in die Hände, mit dem wir auf Kommando die Segel aufzogen. Alles klappte reibungslos und schon bald fuhren wir geräuschlos ohne Motor, nur mit der Kraft des Windes.

Den Rest des Tages verbrachten wir damit, zu einer andern Bucht zu segeln und dabei die Sonne zu geniessen. Was für ein Gegensatz zum stürmischen Regen des Morgens!

Die Solway Lass unter Segel

Peter im Piratennetz

Ein gemütlicher Abend in der Bucht

Abends wurden die Segel wieder eingeholt und wir genossen die letzten Sonnenstrahlen in einer hübschen Bucht.

Die Crew beim Einholen der Segel

Tag 2

Schnorcheln am Korallenstrand

Am nächsten Tag fuhren wir mit Motorantrieb zur Hayman Island, wo wir vom Strand aus Schnorcheln konnten. Aufgrund des Sturmes am ersten Tag war das Wasser leider etwas trüb, ansonsten gab es wieder die gleiche farbenfrohe Unterwasserwelt zu bestaunen wie bei unseren vorherigen Schnorchel-Touren im Great Barrier Reef.

Das Beiboot setzt uns am Korallenstrand aus

Strand aus Korallenstücken

Riesige Fische

Als wir zurück beim Schiff waren, wurde dieses plötzlich von riesigen Fischen umkreist. Peter packte natürlich sofort die Kamera und sprang über Board.

Und wieder begegnen wir den Schildkröten

Anschliessend fuhren wir zum Black Island Reef, wo wir wieder vom Strand aus schnorchelten. Das Wasser war noch trüber, dafür begegneten wir hier wieder einigen grossen Suppenschildkröten. Diese liessen sich überhaupt nicht stören, auch nicht als Peter zu ihnen hinuntertauchte um sie von nahe beim Essen zu beobachten.

Strand beim Black Island Reef

Suppenschildkröte

Gemütliche Abende

Am Abend ging es jeweils gemütlich zu. Der Captain erzählte uns, was wir gemacht hatten und was am folgenden Tag auf dem Programm stand, danach verbrachten wir die Zeit mit Diskutieren und Lesen.

Tag 3

Gute Sicht auf unser schönes Schiff

An unserem letzten Morgen ankerte der Captain das Schiff am Ende des Noora Inlets. Wir kletterten auf einen Aussichtspunkt oberhalb des Inlets, von wo wir eine perfekte Aussicht auf unser Piratenschiff hatten.

Noora Inlet

Auf Piratenart ins Wasser

Wieder zurück auf dem Schiff hatten wir noch einmal die Gelegenheit, uns mit dem "Rope Swing" auszutoben. An diesem Vergnügen beteiligten sich alle an Board, sogar die älteren Teilnehmer liessen es nicht aus. Die Crew musste natürlich auch einige Kunststücke vollführen, sie kletterten zuoberst auf den Mast und schwangen sich von dort aus ins Meer, komplett mit Rückwärtssalto als Abschluss.

Die Anzüge auf den Bildern sind übrigens keine Neoprenanzüge, sondern dienen zum Schutz vor hochgiftigen Quallen. Wir trugen sie deshalb immer im Wasser.

Peter beim Rope Swing

Leckeres Essen aus der Kombüse

Wie während der ganzen Reise wurden wir auch am letzten Tag von unserer Schiffsköchin vorzüglich verköstigt.

Unter Segel zurück

Am Nachmittag setzten wir zum letzten Mal die Segel, nun ging es zurück nach Airlie Beach.

Die Crew

Ankunft in Airlie Beach

Eungella National Park (Queensland, 16.10.2010)

Auf zum Park mit den Schnabeltieren

Wir hatten einen Tipp bekommen, dass man in diesem Nationalpark Schnabeltiere sehen könnte. Nachdem das Exemplar des Sydney Aquariums einfach nicht hervorkommen wollte und wir Tiere sowieso viel lieber in freier Wildbahn sehen, haben wir den Umweg ins Hinterland gerne auf uns genommen.

Der Park liegt auf einem urwaldbewachsenen Hügel hinter der Küstenebene. Wir dachten zuerst, die Tierchen suchen zu müssen, aber beim Fluss "Rocky River" stand eine bequeme Beobachtungsplattform über einer Stelle des Flusses wo ein Schnabeltier seinen Bau errichtet hatte. Zuerst sahen wir aber nur zahlreiche Schildkröten, die sich sonnten oder im Wasser nach Futter tauchten.

Aussicht von Eungella zur Küste

Beobachtungsplattform

Das seltsamste Tier der Welt - Ein Schnabeltier!

Wir hatten uns schon auf eine lange Wartezeit eingestellt - die Schnabeltiere sind normalerweise dämmerungsaktiv und es war erst kurz nach Mittag - als plötzlich eines auftauchte. Das Tier ist sehr klein und bewegt sich im Wasser flink wie ein Otter oder Seehund, sehr hübsch zu beobachten.

Schnabeltier

Clairview (Queensland, 17.10.2010)

Frühstück mit den Lorikeets

Am Morgen versammelte sich eine Gruppe Allfarbloris (Rainbow Lorikeets) auf einem Baum neben unserem Zelt und schaute uns neugierig bei der Zubereitung des Morgenessens zu. Wir spendierten ihnen die Apfelreste. Später konnten wir es den Vögeln deshalb nicht mehr verübeln, als sie sich dann einfach auf unsere ?Futternäpfe? setzten und ihre Köpfe, als wäre nichts, in unser Müesli tauchten! Wir mussten ins Zelt flüchten, haben uns aber köstlich amüsiert :-). Das war dann aber doch das erste und letzte Mal, dass wir Wildtiere gefüttert haben.

Allfarblori