Der berühmteste Teil des Nitmiluk Nationalparks ist die Katherine Gorge, eine 12 km lange und teilweise bis zu 70 m tiefe Schlucht im roten Sandstein. Die Schlucht ist durch Stromschnellen unterteilt in 13 Segmente. Wir haben uns zur Erkundung der Schlucht für zwei Tage ein Kajak gemietet - sicher die lustigste und abenteuerlichste Variante sie zu besichtigen.
Nach einer kurzen Übungsphase - zu zweit ist Kajak fahren nicht ganz so einfach wie alleine - ging es schon los die Schlucht hinauf.
In der zweiten Schlucht unternahmen wir einen kurzen Landausflug in ein kleines, von Regenwald bewachsenes Tal. Hier wimmelte es nur so von Schmetterlingen. Weiter entlang der zweiten Schlucht brüteten zahlreiche Schwalben in einer kleinen Höhle über dem Wasser. Diese hatten sich den perfekten Platz ausgesucht - vor Regen geschützt und absolut unerreichbar für alle Raubtiere. Immer wieder sahen wir auch so genannte "hängende Gärten". Hier tritt auch in der Trockenzeit Wasser aus Felsspalten aus, was zu diesen dicht bewachsenen Minigärten an den unmöglichsten Stellen der Felswände führt.
Wir beobachteten auch verschiedene Arten von Kormoranen beim Fischen. Hier sitzen "Great Cormorant" auf einem bequemen Aussichtspunkt über dem Wasser, ein Australian Darter fliegt vorbei.
Zur Mittagspause legten wir einen Badestopp ein. In der Schlucht gibt es glücklicherweise nur die ungefährlichen Süsswasserkrokodile. So kann man sich regelmässig Abkühlung im Wasser verschaffen, ohne gefressen zu werden. Wir waren sehr froh, dass wir beim Kajak-Fahren immer von unseren Paddeln mit Wasser beträufelt wurden - die Hitze wäre sonst unerträglich geworden.
Der Lily Pond war ein weiterer kleiner Landausflug. In der Regenzeit fällt ein hübscher Wasserfall in den Teich, leider war dieser jetzt zu einem Tröpfeln reduziert worden.
Zwischen den einzelnen Schluchtsegmenten gab es natürlich immer mehr oder weniger lange Portagen. Im Gegensatz zu unserer Kanutour in Kanada musste man hier aber nicht auf einem Wanderweg von einem See zum andern Laufen, sondern das Kajak über glitschige Felsen stromaufwärts durch die Stromschnellen schleppen. Tragen kam nicht in Frage, einerseits war das Kajak über 50 kg schwer, andererseits rutschte man auf den Felsen auch ständig aus. Die beste Lösung war schlussendlich, dass Daniela mit unserem Gepäck über die Steine lief, während Peter das Kajak am Handgriff über die Felsen zerrte - im Extremfall einen ganzen Kilometer weit. Natürlich immer im Wissen, dass wir am nächsten Tag den ganzen Weg wieder zurück mussten ;-)
Abends bauten wir unser Zelt in der fünften Schlucht direkt unter der Felswand des "Smith Rock", an einem hübschen Sandstrand auf. Es waren nur zwei andere Zweiergruppen bis hierher gefahren, so konnte sich jeder seinen eigenen Strand zum Zelten aussuchen! Nach dem Nachtessen und einem schönen Sonnenuntergang legten wir unsere Luftmatratzen auf die warmen Steine und zählten Sternschnuppen, bis wir auch dafür zu müde waren und uns in unser Zelt verkrochen.
Am nächsten Morgen kletterten wir noch vor dem Frühstück auf die Schluchtwand, um den Sonnenaufgang auf dem Smith Rock zu beobachten.
Bevor wir den Rückweg antraten, paddelten wir noch bis zum Ende des fünften Abschnitts, dem engsten Teil der Schlucht.
Nun gingen wir den Rückweg an, zuerst noch einsam und ruhig. In den letzten zwei Schluchtsegmenten dann immer öfter von Tourbooten überholt, gefüllt mit Touristen, welche uns sehnsüchtig hinterher schauten.
Wir wurden ständig von Fröschchen begleitet, welche sich ins Kajak schmuggelten. Jedes Mal wenn wir wieder einsteigen wollten, sassen einige Fröschchen auf unseren Sitzplätzen!