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Das chinesische Neujahrsfest Tet in Sapa

Wie Weihnachten, Neujahr und Geburtstag in einem

Die Vorbereitungen für Tet laufen in Vietnam schon seit Wochen. Vor Tet wird das Haus geputzt, werden frische Kleider genäht oder gekauft und Geschenke besorgt. Das eigentliche Neujahr ist nur an einem Tag, aber die ganzen Festivitäten dauern fast zwei Wochen. Vor Tet versammeln sich die Familien und laden ihre Freunde und Verwandten ein. Überall wird gut und viel gegessen und der Reiswein fliesst in Strömen.

Einladung bei So und ihrer Familie

Ein Schwein wird geschlachtet

So und ihre Familie wollten uns unbedingt an Tet dabei haben und wir haben die Einladung natürlich gerne angenommen. Es ist üblich, dass in jeder H'Mong Familie ein Schwein geschlachtet wird und Familie, Freunde und Nachbarn eingeladen werden. Beim Schlachten und Zubereiten hilft die ganze Familie mit, auch die kleinsten.

Nur das Beste wird aufgetischt

Zu diesem grossen Fest wird nur das Beste aufgetischt. Mit anderen Worten gibt es an diesem Tag nur Schweinefleisch, kein Gemüse. Die grillierten Fleisch- und Fettstücke werden in eine Chili-Sauce getüncht, welcher etwas Schweinegehirn beigemischt wurde. Leber und Herz sind besondere Delikatessen. Am Schluss wird jeweils noch eine Schale mit rohem Blut und Erdnüssen herumgereicht.

Der Reiswein darf nicht fehlen

Um das Trinken von Reiswein kommt man nicht herum. Hier am Anstossen mit Phil und Hoa. Das Ganze ist wie ein Spiel, indem es darum geht, das Gegenüber so betrunken wie möglich zu machen. Natürlich fahren danach alle mit dem Motorrad nach Hause. Uns kam hier das verhältnismässig grosse Körpergewicht zu gute. Ausserdem gelang es uns, das eine oder andere Glas mit Wasser statt mit Reisswein nachzufüllen - ein Tipp, den wir vorher von Phil erhalten hatten :-)

Einladung bei Sa und ihrer Familie

Am nächsten Tag waren wir zusammen mit Phil und Hoa bei Sa und ihrer Familie in Lao Chai San eingeladen. Sa ist Schamanin und arbeitet ebenfalls als Guide für Ethos.

Über holprige Pisten nach Lao Chai San

Den ersten Teil des Weges konnten wir noch mit dem Roller zurücklegen. Peter konnte dabei von seinen Mountainbike- Kenntnissen profitieren. Auf solchen Wegen würden wir normalerweise wandern. Wir fühlten uns schon fast wie Einheimische.

Zu Fuss weiter entlang von Reisterassen

Irgendwann mussten wir dann aber doch aufgeben und zu Fuss weitergehen. Uns kam der Spaziergang gelegen, schliesslich hatten wir an dem Tag noch zwei Essgelage vor uns.

Wunderschönes Haus im Grünen

Als wir ankamen, waren wir sehr beeindruckt von dem schönen Haus mit Garten und super Aussicht. Alles ist schön dekoriert und einladend. Hier können auch Gäste übernachten, die Familie betreibt einen Homestay.

Essen mit der Familie

Das Essen war sehr gut und zu unserer Freude wurde auch Gemüse aufgetischt. Im Hintergrund sind die für Schamanen typischen Symbole am Hausaltar an der Wand zu sehen.

Traditioneller Tanz

Nach dem Essen waren die Männer an der Reihe zu tanzen. Sie bewegten sich vorwärts und rückwärts im Raum, dazu wurden Rasseln und Gong gespielt. Dann waren die Frauen an der Reihe und Hoa und Daniela wurden aufgefordert mitzumachen. Da Daniela noch kein H'Mong-Kleid trug, wurde sie kurzerhand eingekleidet.

Daniela und Sa. Die Grösse täuscht, Sa steht eine Stufe höher. Daniela ist hier eindeutig eine Riesin und muss sich ständig vor niedrigen Türen und Balken in Acht nehmen.

Zurück nach Sapa

Der Rückweg war noch atemberaubender als der Hinweg.

Am Abend waren wir bei einer vietnamesischen Familie eingeladen, in dessen Restaurand wir häufig gegessen haben.

Mit den Mountainbikes zur nächsten Einladung

Am nächsten Tag hatten wir dann definitiv das Bedürfnis zwischen den Essgelagen noch etwas Sport zu machen. Wir mieteten Mountainbikes und fuhren damit zum Schwager von So. Hoa war mit Gästen aus Singapur hier her gekommen und wir verbrachten den Nachmittag mit Spielen und Spazieren mit ihnen.

Zurück ohne Bremsen

Schon auf dem Hinweg versagte leider die Vorderbremse eines unserer Velos und die Rückbremse funktionierte nur noch mässig. Mit etwas Reiswein im Blut, wollte sich Peter aber den Spass des Hinunterfahrens nicht nehmen lassen. Schon beim Losfahren prophezeite er im Scherz, dass dies wohl schmerzhaft enden würde. Als der Weg gegen Ende immer steiler und die Kurven enger wurden - wer hätte das gedacht - erwischte er die Kurve nicht mehr und zog sich ein paar Prellungen zu. Aber die Bewegung hat gut getan.

Jahresendfeier im Hotel

Am nächsten Tag waren wir zu weiteren zwei H'Mong-Familien in Sa Seng eingeladen worden. Am Abend feierten wir dann den letzen Tag des chinesischen Jahres mit der Familie, welche das Cat Cat Hotel betreibt in dem wir wohnen. Aufgetischt wurden hervorragende Spezialitäten aus dem Zentrum von Vietnam.