Der Triglav ist nicht nur der höchste, sondern auch der berühmteste Berg
Sloweniens. Es heisst, wer nicht auf dem Triglav war, ist kein echter Slowene!
Der von weit her sichtbare Berg liegt im Nordosten des Landes im Triglav Nationalpark.
Die Julianischen Alpen eignen sich wunderbar zum Wandern: Viele Täler und Berggipfel durchziehen
dieses vielfältige Karstgebiet und ermöglichen immer wieder neue Ausblicke. Ausgehend
vom Bohinjsko See wanderten wir
in drei Tagen von Hütte zu Hütte bis an den Fuss des Triglav.
Als erstes ging's zum wunderbaren Savica Wasserfall.
Nach der langen Anreise und dem Besuch des Wasserfalls wanderten wir erst am späteren
Nachmittag los. Gleich zu Beginn wies uns eine Kioskfrau darauf hin, dass unser
geplante Weg gesperrt war - unsere Wanderung wurde dadurch nochmals zwei Stunden länger!
Der Weg führte uns durch Wälder und Blumenwiesen immer weiter hoch.
Erst bei Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Hütte an den Triglav Seen (Koca pri Triglavskih jezerih). Glücklicherweise war die Küche trotz unserer späten Ankunft immer noch offen. So konnten wir uns mit Wurst und Sauerkrautsuppe stärken bevor wir uns müde schlafen legten.
Heute hatten wir einen langen Tag vor uns: Wir wanderten bis an den Triglav heran, zur Hütte Dom Planika pod Triglavom.
Die ganze Region ist ein riesiges Karstgebiet. Wasser verschwindet eigentlich sofort in den Kalk-Schratten, weshalb es auch kaum Bäche hat.
Der Jezero Ledvicah ist sicher der schönste der Triglav Seen. Wir erreichten ihn früh genug, so dass noch kein Windhauch die Reflektionen der Wasseroberfläche trübte.
Zum ersten Pass hin wurde die Landschaft stetig karger, bis wir durch einen Garten aus sehr scharfkantigen Felsblöcken wanderten.
Trotz der lebensfeindlichen Umgebung gedeihen auch hier viele schöne Blumen. Der Kontrast zum Fels macht sie besonders fotogen! Es muss sehr lustig ausgesehen haben, wie wir alle mit den Kameras am Boden herumkrochen, um die winzigen Blümlein ins rechte Licht zu rücken.
Diese art Graffiti haben wir noch nie zuvor gesehen. Auf einer Wiese vor Dom Planika haben sich zahllose Wanderer mit Schriftzügen aus Kalksteinen vereweigt.
Die ausgesetzte Stelle am Ende unserer Wanderung hatte uns bei der Planung etwas sorgen bereitet, da wir nicht alle schwindelfrei sind. Der Weg war aber sehr gut abgesichert und damit kein Problem.
Beim letzten Aufstieg umhüllte uns plötzlich dichter Nebel, der von einem andern Tal hinüberwehte. So konnten wir die Hütte erst erkennen, als wir fast schon am Eingang angekommen waren. Die Hütte Dom Planika pod Triglavom liegt auf 2408 m Meereshöhe und ist eine sehr beliebte Ausgangsbasis zum 2864 m hohen Triglav.
Genau im richtigen Moment wurde der Nebel weggeblasen: Kaum hatten wir eingecheckt und unsere Sachen verräumt verschwand auch schon der Nebel. Als wir aus dem Zimmerfenster die grandiose Aussicht im Abendlicht erblickten, packten wir natürlich sofort das Foto-Equipment und rannten hinaus.
Heute war schon der letzte Tag unserer kleinen Tour, wir wanderten hinaus ins Tal. Den Triglav wollten wir nicht besteigen, dazu waren wir doch etwas zu wenig trainiert (da wir immerzu paddelten war das fast die erste Wanderung für uns in diesem Jahr).
Hoch auf dem Bergrücken thront die Hütte, von einem Sonnenstrahl angeleuchtet. Von dieser Seite aus sieht sie viel eindrücklicher aus!
Nach dem eher dürftigen Morgenessen waren wir über das Angebot der Hütte Vodnikov dom na Velem polju hocherfreut: Zum Znüni gab's leckere Apfelstrudel und trinkbaren Kaffe!
Für den Rest des Abstieges verschwand der Weg in einem wilden Zauber-Wald.
Ganz zu Ende unserer Wanderung erreichten wir das Flüsschen Mostnica, das gluckernd über kleine Felsstufen durch eine Schlucht floss.