Und noch eine Kolonialstadt - noch etwas grösser und protziger. Die Altstadt von Puebla besteht aus unzähligen Kolonialbauten, welche in allen Farben leuchten und teilweise mit den für Puebla typischen blauen Kacheln geschmückt sind. Es hat hunderte Kirchen, welche zwischen die Kolonialbauten gequetscht sind - von weiten sieht man nur die Kirchtürme und Dome herausragen. Auf dem für Mexiko typischen Hauptplatz (Zócalo) treffen sich am Sonntag die Leute und lassen sich von Clowns, Artisten und Musikern unterhalten. Wir haben in der Nähe einer lebhaften Fussgängerzone gewohnt.
Eine der schönsten Kirchen der Stadt ist die "Iglesia de Santo Domingo". In der Kirche befindet sich eine Seitenkapelle, die "Capilla de Rosario", welche in barockem Stil unglaublich verziert und komplett mit hochwertigem Blattgold überzogen ist.
Ein besonderes Markenzeichen von Puebla sind die blauen Kachelfassaden. Hier ein besonders hübsches Exemplar:
Puebla besitzt ein Viertel, das ganz den Künstlern gewidmet ist. Neben einem Kunsthandwerksmarkt liegt eine Gasse, in welcher jeder Künstler sein Studio hat. Sieht aus wie eine Bienenwabe ;-)
Nachdem wir nun seit mehreren Wochen die Strassen und Museen der Kolonialstädte unsicher gemacht hatten, wollten wir endlich wieder mal in die Natur raus. Wir kletterten darum auf den nahen Vulkan "La Malinche".
Um uns etwas anzuklimatisieren und um früh starten zu können, übernachteten wir in einem Ferienheim direkt beim Startpunkt auf 3190 m.ü.M. Das edle Ferienheim scheint ein Wochenend- Rückzugsgebiet der wohlhabenderen Bewohner von Mexico City zu sein. Wir waren fast alleine mit der Vielzahl an Sicherheitsleuten. Sie liehen uns netterweise aus der Arbeiterküche Pfannen und Geschirr, da das teure Häuschen zwar eine Küche, aber keine Kochutensilien aufwies. Mit nett Fragen kommt man meistens zum Ziel ;-)
Am Morgen früh sind wir dann losmarschiert...
Der Aufstieg zum Gipfel war ziemlich anstrengend. Nicht nur wegen unserer fehlenden Kondition, sondern auch da der Wanderweg wenig ergonomisch angelegt war. Dieser zog sich nämlich als schnurgerade Linie bis zum Gipfel - ungeachtet der Steilheit des Geländes. Schwierig oder gar gefährlich wurde es aber nie, nur ganz zuoberst mussten wir etwas über Geröll klettern.
Die Landschaft hier ist sehr ähnlich zu der in den Alpen auf 3000 m ü. M., was uns doch etwas erstaunt hat, liegt Mexiko doch auf einem anderen Kontinent!
Leider blieb uns die Aussicht auf die anderen Vulkane in der Region verwehrt, der Aufstieg hat sich aber trotzdem gelohnt.
Im diesem Nachbardorf von Puebla steht die grösste Pyramide der Welt - wenigstens nach dem Volumen. Leider ist davon nicht mehr viel zu erkennen. Bereits als die Spanier vor 500 Jahren hier ankamen fanden sie nur einen grasbewachsenen Hügel vor. Sie bauten darauf eine Kirche und folgten unwissentlich ihrer Strategie, auf alle heiligen Städten der alten Völker Kirchen zu errichten. Erst spätere archäologische Untersuchungen ergaben, dass der ganze Hügel von Menschen erbaut wurde!
Cholula selber ist eine sehr schöne Kolonialstadt mit farbigen Häusern und unzähligen Kirchen. Scheinbar soll es hier für jeden Tag im Jahr eine Kirche haben.