Panorame vom Cristallino Gebiet
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Redwood N.P. und Weg zurück nach San Francisco

Redwood National und State Parks (California, 18-20.12.2009)

Unzerstörbare Baumgiganten

Die Redwood National und State Parks arbeiten eng zusammen um die letzten Bestände der Küstenmammutbäume zu schützen. Bei der Gründung des ersten Parkes, welcher auf die Initiative einiger einflussreicher Bürger zurückging, waren nämlich bereits 90-95% des ursprünglichen Bestandes abgeholtzt. Heute liegt etwas mehr als die Hälfte des verbliebenen Waldes in den verschiedenen Schutzgebieten.
Ein alter Redwood- Regenwald ist wirklich beeindruckend. Die Mammutbäume schaffen mit ihrem Wurzelsystem, ihrer Langlebigkeit und dem alles überdeckenden Kronendach ein Klima, in dem nur sie und einige Farne leben können. Da sie aber die Nährstoffe äusserst gut ausnutzen wachsen die Bäme zu wahren Giganten. Redwood-Bäume sind die höchsten Bäume der Erde. Der höchste Baum, welcher im Redwood Nationalpark steht, ist 115,5m hoch. Die Stämme können einen Durchmesser von 9m erreichen. Die Bäume werden 2000 Jahre alt und sind praktisch unzerstörbar. Sie haben so viel Tannin in ihrem Holz, dass sie weder von Pilzen noch von Schädlingen befallen werden. Selbst ein toter Baum bleibt deshalb noch über 100 Jahre stehen! Der Baum hat eine extrem dicke, mit Wasser vollgesogene Barke. Deshalb überleben sie normalerweise auch schwere Waldbrände. Selbst wenn das Feuer das Kernholz erreicht und der Baum in der Mitte ausbrennt, ist er noch genügend stabil um mehrere hundert Jahre weiterleben zu können - wir haben zahlreiche solcher Bäume gesehen.
Ausserdem bilden sich an vielen Stellen sogenannte "Burls", aus welchen der Baum wieder austreiben kann, sollte ein Teil absterben.
Stirbt ein Baum, so dient er weiterhin dem Wald. Zuerst bleibt er noch hundert Jahre lang stehen, und bildet so eine Wohnung für zahlreiche Tiere. Fällt er schlussendlich, staut sich an ihm Wasser auf, wodurch ein für die andern Bäume günstiges Schwemmland gebildet wird. Nach und nach wird er von Pflanzen besiedelt und von Tieren zersetzt, wodurch seine Nährstoffe wieder dem Wald zurückgegeben werden. Auf dem Stamm beginnen auch gleich wieder kleine Mammutbäume zu wachsen. Wenn der Stamm schlussendlich zersetzt ist, sind diese kleinen Bäumchen schon zu richtigen Bäumen gewachsen, ihr Ursprung ist aber immer noch erkennbar - dort wo früher der alte Stamm war ist jetzt ein Loch im neuen Baum.

Wir haben zwei Tage im Wald verbracht und ihn auf uns einwirken lassen. Man kommt sich hier tatsächlich wie ein Zwerglein vor, selbst wenn man im Auto durchfährt!

Strasse durch die Mammutbäume (Redwoods)

Grosse Wanderung durch den Riesenwald

Nachdem wir am ersten Tag in einer kurzen Wanderung in der Lady Bird Johnson Grove etwas in den Wald hineingeschnuppert haben, sind wir am zweiten Tag zu einer grossen Tageswanderung im Wald gestartet. Zuerst gings für einige Stunden auf dem James Irving Trail durch die Mammutbäme:

James Irving Trail

Neues Leben beginnt auf dem toten Stamm

Alles nur Mammuts

Hier kann man die Dimension der Bäume am Besten erkennen. Lustigerweise kommen einem die Bäume gar nicht so gross vor, da einem jeder Vergleich fehlt - alle Bäume sind gleich gigantisch, es hat kaum kleinere.

Gruppenbild mit dem Bäumchen

Farne und Pilze, so weit das Auge reicht

Der Waldboden ist extrem feucht, er fühlt sich so an als würde man auf einem Schwamm laufen. Er ist über und über bedeckt von Farnen und Pilzen.

Ein langer Weg zurück zum Urwald

Bisher haben wir den so genannten alten Wald "old growth forest" beschrieben. Dieser ist, wie der Name schon sagt, uralt und hat Bäume in allen Entwicklungsstadien. Wo der Wald einmal abgeholzt wurde wächst nun so genanner "new growth". In diesem Wald sind alle Bäume gleich gross und es sind viel zu viele, so dass sich keiner zu einem Giganten entwickeln kann. Hier ist das gesamte Ökosystem verloren, es braucht etwas menschliche Intervention (herausholzen) und hunderte bis tausende Jahre Zeit, bis sich wieder ein natürliches Gleichgewicht einstellen kann.

old growth forest

new growth forest

Gold Bluffs Beach

Nach dem Waldabschnitt erreichten wir die Küste, wo uns die idyllische Gold Bluffs Beach erwartete. Die Wanderung ging nun für einige Kilometer diesem hübschen Strand entlang.

Gold Bluffs Beach

Unser zweiter Sanddollar!

Prähistorische Farnschlucht

Nach dem Strandabschnitt folgte der Fern Canyon. Dies ist eine Schlucht, dessen 10-15m hohen Felswände total mit verschiedenensten Arten von Farnen bedeckt sind. In der Schlucht kommen fünf verschieden Arten von Farnen vor, über welche ständig Wasser tropft. Das ganze sieht so prehistorisch aus, das hier sogar eine Episode aus Jurassic Park 2 gedreht wurde.

Fern Canyon

Es modert im Wald

Nach dem Fern Canyon gings wieder zurück zum Zeltplatz, über den Miners Ridge Trail. Wir haben soviel Zeit mit dem Bestaunen der Bäume verbracht, dass wir den letzten Abschnitt des Weges mit unseren Stirnlämpchen laufen mussten ;-).
Das Campieren im Regenwald war eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Wir hatten einen schönen, einsamen Platz direkt am Fluss. Es regnete allerdings häufig und nach zwei Tagen war einfach alles nass - im Regenwald trocknet halt nichts. In diesem Regen sind wir sogar dazu übergegangen im Auto zu kochen!

Zeltplatz im Elk Prairie Campground

Kaffe kochen im Auto

Abwasch

Rothirsche vor dem Zelt

Wie der Name schon sagt, ist der Elk Prairie Campground bei einer Wiese, auf der häufig Elk (Wapiti ? Hirsche) grasen.

Elk (Wapiti)

Highway 1 - Redwood NP nach San Francisco (California, 20.12.2009)

Diesmal ging's dem Meer entlang

Nachdem wir auf dem Hinweg zum Redwood Nationalpark dem schnelleren Highway 101, welcher etwas Inland verläuft, gefolgt sind, haben wir auf dem Rückweg den Highway 1 genommen. Dieser verläuft meistens direkt am Meer und bietet mehr Abwechslung.

Humboldt Bay National Wildlife Refuge

Auf dem Weg sind wir an einem der zahlreichen Wildlife Refuges von Kalifornien vorbeigefahren. Wir haben natürlich die Gelegenheit genutzt, es kurz zu besuchen. Es war ziemlich ähnlich aufgebaut wie Bosque del Apache, nur etwas kleiner. Einige Felder und Schwemmlandflächen werden speziell für die Zugvögel unterhalten. Ausserdem gehört eine Lagune und etwas Küste zum Schutzgebiet.
Besonders erstaunt hat uns, dass hier auch gejagt werden darf! es wird sogar aktiv gefördert, um der Jugend diese in den Staaten wichtige Tradition näherzubringen.

Humboldt Lagoons State Park

Vögel im Humboldt Bay National Wildlife Refuge

Ferndale

Wir sind auf Anraten des Rangers des Humboldt Bay National Wildlife Refuges einer "scenic route" von Ferndale nach Petrolia gefolgt. Das erste Dörfchen, Ferndale, hat es uns tatsächlich angetan mit seinen zahlreichen herausgeputzten viktorianischen Häuschen. Der Rest des Weges war eher abenteuerlich als landschaftlich beeindruckend, die unzähligen Schlaglöcher haben hier unsere beiden Frontstossdämpfer beinahe zerstört.

Ferndale

Westport Union Landing Beach

Westport Union Landing war einer der wenigen staatlichen Zeltplätze, welcher trotz der Geldknappheit des Staates Kalifornien offen hatte. Da die anderen alle zu waren, sind wir lange in der Nacht im Regen auf kurvigen, einsamen Strassen gefahren, was ziemlich unheimlich war. Gerade im Moment, als wir schon daran gedacht haben erneut am Strassenrand zu campieren, sind wir auf diesen Zeltplatz gestossen.
Der Zeltplatz selbst ist gut, man schläft direkt an der Kante eines Kliffs, unterhalb liegt ein schöner Strand.

Strand beim Zeltplatz

Point Cabrillo Lighthouse

Da wir immer interessiert sind an Leuchttürmen, haben wir natürlich auch diesen angeschaut. Direkt vor dem Leuchtturm auf einer Wiese hielt sich eine Herde der hübschen Black-tailed Deer auf.

Point Cabrillo Lighthouse

Black-tailed Deer

Point Arena Lighthouse

Wieder ein hübscher Leuchtturm. Hier hat uns vor allem die Küstenlinie darum herum gefallen.

Point Arena Lighthouse

Weg von Point Arena bis San Francisco

Der weitere Weg bis San Francisco war geprägt von schönen Ausblicken aufs Meer. Ausserdem sahen wir direkt am Strassenrand wieder einige Black-tailed Deers.

Weg von Point Arena nach San Francisco

Black-tailed Deer