Der Canyonlands National Park ist der grösste Nationalpark der "Red Rock Country" in Utah. Die Gegend besteht aus Sandstein, welcher von Wind und Wetter in zahlreiche spektakuläre Formen erodiert wurde.
Der Canyonlands Park besteht aus drei verschiedenen Bereichen: The Needles, Islands in the Sky und The Maze. Diese sind sehr verschieden und liegen mit dem Auto ziemlich weit auseinander (um von den Needles zu Islands in the Sky zu kommen muss man 180 km Autofahren), weshalb sie beinahe wie separate Parks wirken.
Der Weg zu den Needles war für uns der erste Kontakt mit dieser einzigartigen Landschaft. Überall türmen sich Berge aus rotem Sandstein auf, senkrechte Felswände die aus riesiegen Schutthaufen herausschauen.
Vor den Needles befindet sich der "Newspaper Rock". Die Felswand ist geschmückt mit einem Jahrhunderte alten "Graffiti" aus Tier- und Menschenfigürchen.
Der Needles Distrikt vom Cayonlands Nationalpark besteht aus einem Labyrinth tausender Steinskulpturen. Diese haben vielfach die Form von roten Säulen mit einer gelben Kappe.
Entstanden sind sie aufgrund einer grossen Salzader unter dem Sandstein. Wasser hat das Salz aufgelöst, weshalb der obendrauf liegende Sandstein verbrochen ist. Erosionskräfte haben anschliessend die Risse vergrössert und die runden Säulen geformt.
Fast noch interessanter als die Steine ist die Vegetation in dieser Wüstenregion. Das erste was uns aufgefallen ist, ist dass die Wüste keineswegs nur aus Sand besteht. Auf dem roten Sand wachsen nämlich viele grüne Pflanzen!
Das Geheimnis dahinter ist die sogenannte "Soilcrust" - eine extrem langsam wachsende Mischung aus Pilzen, Flechten und Bakterien, welche aussieht wie ein dunkler, türmchenbildender Belag im Sand. Diese befestigt den Sand und verhindert das Wegblasen desselben, speichert Wasser und bringt Stickstoff aus der Luft in den Boden. All diese Dinge ermöglichen es den Pflanzen überhaupt zu wachsen, weshalb eine gesunde Wüste in der Region wirklich sehr grün ist.
Leider wächst diese Soilcrust sehr langsam, die Kruste auf dem Bild unten ist einige hundert Jahre alt. Sie ist extrem empfindlich und überlebt keine Fusstritte.
Wir haben in den Needles eine tolle Wanderung unternommen, sind stundenlang durch diese spannenden Felsen und speziellen Pflanzen durchgelaufen.
Es leben einige Tiere in der Wüste, wobei die meisten nachtaktiv sind. Trotzdem sind uns einige Echsen und Vögel über den Weg gelaufen respektive geflogen.
Im "Islands in the Sky" Teil des Canyonlands Nationalparks befindet man sich hoch auf einem Tafelberg und schaut hinunter in zahlreiche Schluchten. In diesem Teil des Parks konnten wir nun die grossen Ausblicke geniessen, nachdem wir uns in den Needles die feinen Details angeschaut haben.
Die Aussicht ist wirklich aussergewöhnlich, über dutzende von Kilometern sieht man nur Schluchten und tiefer gelegene Plateaus.
Überraschenderweise haben wir auch hier wieder Hinterlassenschaften der Ureinwohner besichtigen können. Wir unternahmen eine Wanderung zur Aztec Bute, einem Sandsteinhügel auf dem Hochplateau. Auf diesem kleinen Tafelberg haben früher die Indianer wie in Mesa Verde gelebt. Direkt unter dem oberen Rand des Hügels haben sie in natürlichen Höhlen einige Getreidespeicher gebaut, von denen immer noch Reste zu sehen waren.
Die Wanderung hat uns auch deshalb überrascht, da man ziemlich prekär den Sandstein hochklettern musste.
In Islands in the Sky befindet sich einer der besten Orte der Region um Sonnenaufgänge zu fotografieren - der Mesa Arch. Da wir ziemlich nahe an diesem Gesteinsbogen gezeltet hatten, konnten wir bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang dort sein. Wir waren deshalb umso mehr überrascht, dass bereits zwei Fotografen vor uns dort waren. Es gesellten sich später noch eine Handvoll andere zu uns, alle mit Spiegelreflex und Stativ ausgerüstet. Der Sonnenaufgang war derart phantastisch, dass uns klar wurde wieso viele Leute lange Wege auf sich nehmen um ihn zu sehen.