Panorame vom Cristallino Gebiet
Navigation anzeigen Navigation schliessen

Cuzco und das heilige Tal

Cuzco (Cuzco, 24.06. - 05.07.2010)

Der Nabel der Welt

Cuzco ist die historisch bedeutendste Stadt in Peru. Dies war die Hauptstadt des Inka-Imperiums, welches sich von Kolumbien bis nach Argentinien erstreckte, als die Spanier eintrafen. Der Name Cuzco bedeutet daher auch "Nabel der Welt" in der Inka-Sprache Quechua, welche überall im ehemaligen Inka-Reich noch heute gesprochen wird. Ursprünglich war Cuzco in der Form eines Pumas angelegt, mit der Stadt als Körper und der Festung Sacsayhuaman als Kopf. Heute braucht man aber sehr viel Fantasie um dies noch zu erkennen.

Enge Gassen

Die Stadt bot für uns eine willkommene Abwechslung von den mexikanischen Kolonialstädten. Enge, verworrene Gassen ziehen sich hier steil die Hänge hinauf. Die Gassen sind mit Kopfsteinpflaster versehen und einige davon weisen immer noch Wände aus der Inka-Zeit auf: Die Spanier bauten ihre Häuser einfach auf die Grundmauern der zerstörten Inka-Tempel. Es gibt aber trotzdem einen für spanische Kolonien typischen zentralen Platz mit zwei hübschen Kirchen.

Wie bei uns im Feriendorf

Als wir in Cuzco eintrafen, fühlten wir uns wie in den Skiferien in der Schweiz. Die Altstadt war von Touristen in Skijacken belebt, welche sich in Cafes und Restaurants von den etwas kühlen Temperaturen aufwärmten. Während das Thermometer tagsüber schon 20°C erreichen kann, fällt die Temperatur im Schatten und vor allem nachts unter den Gefrierpunkt.

Zimmer mit Aussicht, aber ohne Heizung

Wir haben ein hervorragendes Hostel als Basislager für die Erkundigung der Umgebung gewählt, welches hoch am Hang gelegen ist. So mussten wir zwar jeweils einige Höhenmeter hinter uns bringen um wieder zum Hostel zu gelangen (was auf 3400 m ü. M. ziemlich anstrengend ist), wurden aber mit einem tollen Blick über Cuzco belohnt. Hier konnten wir beim Fotos sortieren gemütlich Coca-Tee schlürfen und zwischendurch den Blick über die Dächer von Cuzco schweifen lassen. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass das Hostel nicht geheizt war, weshalb das Aufstehen morgens im eiskalten Zimmer ziemlich ungemütlich war und uns schon fast ein bisschen ans Campieren erinnerte.

Unser Hostal in Cuzco

Wertvolle Reisebekanntschaft

Im Hostel haben wir Mike und Jennifer kennengelernt, ein Pärchen aus USA/Kanada, mit denen wir uns sofort gut verstanden haben. Wir haben in Cuzco einiges zusammen unternommen und sind auch zusammen auf die Tour nach Machu Picchu gegangen.

Peter mit Mike und Jennifer auf der Hostelterasse

Enge, steile Gassen in Cuzco

Aussicht über die Dächer von Cuzco

Eine der vielen Strassenverkäuferinnen

Plaza de las Armas

Gasse mit Wänden der Inkas

Frauen in traditioneller Tracht

Eine warme Suppe vom Markt

Selbstverständlich wohnen in Cuzco nicht nur Touristen, deshalb gibt es hier auch einen schönen Markt, auf welchem wir uns mit Lebensmitteln eindeckten. An jedem neuen Ort den wir besuchen, ist es immer wieder spannend zu sehen, welche Lebensmittel von den Einheimischen konsumiert werden. Hier in Peru scheint Mais nicht so üblich zu sein wie in Mexiko, dafür beinhaltet jedes Gericht immer Reis und Kartoffeln (die Kartoffeln stammen ja auch aus den Anden). Zu jedem Hauptgang gehört auch immer eine Suppe -? nicht verwunderlich in diesem kalten Klima.

Der Markt von Cuzco

Sacsayhuaman (Cuzco, 24.06. und 02.07.2010)

Eine gigantische Festung

Oberhalb von Cuzco thront die Inka-Festung Sacsayhuaman. Diese war einst der Kopf des Pumas von Cuzco. Leider wurde die Festung zuerst von den Spaniern und anschliessend noch von einem Erdbeben zerstört, die Überreste sind aber immer noch atemberaubend - kaum Auszumalen wie sie zur Zeit der Inkas gewirkt haben muss.

200 Tonnen schwere Steine passen lückenlos ineinander

Der wichtigste Teil der Festung ist eine dreistufige, zackenförmige Mauer (die "Zähne des Pumas"), welche aus perfekt aufeinander angepassten Granitblöcken besteht. Niemand weiss, wie die bis zu 200 Tonnen schweren Felsblöcke aus dem 20 km entfernten Steinbruch hierher gebracht wurden, die Inkas verwendeten ja nicht einmal das Rad. Vor Ort wurden die Steine mittels Bronzewerkzeugen, Steinen und Sand genaustens zurecht geschliffen, so dass sie lückenlos ineinander passten.

Festung Sacsayhuaman mit Cuzco im Hintergrund

Die "Zähne des Pumas"

Natlos ineinander gefügte Granitblöcke

Eines der grossen Tore

Peter vor einem riesigen Granitblock

Das Sonnenwendefest Inti Raymi in Sacsayhuaman

Am 24. Juni wir in der Festung das grössste Fest der Inkas gefeiert, das Wintersonnenwendefest "Inti Raymi". Die Feierlichkeiten werden heute von Schauspielern dargestellt, trotzdem ist es immer noch sehr beliebt bei den Peruanern, die dafür in Massen nach Cuzco strömen. Wahrscheinlich ist dies der einzige Tag im Jahr, an dem man mehr Peruaner als Touristen in den Ruinen antrifft. Wir haben uns lieber unters Volk gemischt als einen der überteuerten Touristenplätze zu besetzen. So konnten wir zwar kaum etwas vom Theaterstück erkennen, dafür aber umso besser die Peruaner beobachten, welche von unzähligen fliegenden Händlern mit Esswaren und Glace versorgt wurden - natürlich waren hier auch gebratene Meerschweinchen im Angebot.

Heerscharen von Peruanern und Touristen strömen zur Festung

Festplatz

Peruanische Zuschauer

Ollantaytambo (Cuzco, 03.07.2010)

Im heiligen Tal der Inkas

Ollantaytambo liegt im "Valle Sagrado", dem heiligen Tal der Inkas. Das Tal des Urubamba Flusses war sehr wichtig für die Inkas: zur Landwirtschaft, als religiöse Stätte und letztendlich als Rückzugsgebiet beim Angriff der Spanier. Im Tal liegen deshalb auch die wichtigen Inka-Ruinen Ollantaytambo und Pisac, während Machu Picchu weiter flussabwärts über dem Tal thront.

Eine echte Stadt der Inkas

Das Städtchen Ollantaytambo gilt als das am besten erhaltene Beispiel des Inka-Städtebaus. Die Stadt ist grösstenteils noch gleich aufgebaut wie zur Zeit der Inkas, Wände und Türen sind vielfach hunderte von Jahren alt. Aufgebaut ist das Städtchen in Form eines Maiskolbens, wie im Maiskolben sind auch hier die Häuser an der Spitze des Kolbens schlechter und kleiner als die an der Basis. Zwischen den Häusern liegen enge, kopfsteingepflasterte Gassen, in denen kleine Bäche fliessen. Die Bächlein werden auch heute noch zum Wäsche waschen benutzt, wie wir bei unserem Spaziergang beobachten konnten.

Ausserhalb der Altstadt von Ollantaytambo

Gasse in der Altstadt, mit Bach am rechten Rand

Über der Gasse thront eine Inka-Ruine

Unser Mittagessen - lecker!

Die Stadt aus Stein

Die Inka-Stätte Ollantaytambo liegt steil am Hang und weist zahlreiche Terrassen auf. Sie hat die Form eines Lamas (hier muss die Fantasie etwas mithelfen). Im Kopf des Lamas, an der höchsten Stelle der Anlage liegt der Sonnentempel, welcher aus riesigen Felsblöcken erbaut wurde. Im hinteren Teil des Lamas, dort wo seine Geschlechtsorgane liegen würden, stehen zwei Getreidespeicher.

Terassen von Ollantaytambo

Die perfekte Steinmauer zeigt die hohe Bedeutung der Anlage

Tanupas Gesicht im Felsen

Auf der gegenüberliegenden Talseite befinden sich weitere Inka-Ruinen. Besonders auffallend ist das riesige Gesicht des Wanderpredigers Tanupa, welches von den Inka in Stein gehauen wurde. Auf seinem Rücken liegt ein Getreidespeicher, auf seinem Kopf trägt er eine Mütze mit vier Zipfeln.

Blick auf Ollantaytambo und das steinerne Gesicht des Wanderpredigers Tanupa

Noch etwas näher: Gesicht des Wanderpredigers und ein Getreidespeicher

Getreidespeicher

Das Treffen mit dem gesprächigen Archäologen

Auf dem Weg zum Getreidespeicher begegneten wir dem peruanischen Archäologen Rudy und seinem Sohn sowie der Deutschen Franzi. Der Archäologe bot an, uns zur Mütze von Tanupa zu begleiten, was wir gerne annahmen. Leider wurde der Weg immer mehr zur Kletterpartie durch eine von stacheligen Agaven gesäumte Steilwand. Rudy entschuldigte sich für die Strapazen, er war sich aufgrund seines Berufes natürlich gewöhnt herumzukraxeln. Nachdem wir erfolgreich zurück auf dem sicheren Weg waren, lud er uns zu sich nach Hause ein, wo er uns zahlreiche Artefakte zeigte die er gesammelt hatte (unter anderem die Mumie eines menschlichen Fötus, Stoffe und schöne Töpfe). Er war äusserst begeistert von seinem Beruf und erzählte uns einiges von seiner Arbeit sowie dass er nun hier in Ollantaytambo ein Hotel eröffnen wolle.

Rudy und Franzi im Aufstieg

Hübsche, aber stachelige Agave

Der Archäologe Rudy

Salineras und Pisac (Cuzco, 04.07.2010)

Ein Taxi für einen Tag

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Pisaq, einer weiteren wichtigen Inka-Ruine. Auf dem Weg dorthin liessen wir uns von einem Taxi zu den Salineras von Maras bringen, bevor wir uns in Pisaq wieder mit Franzi trafen.

Salzgewinnung in Maras

In Maras liegt ein besonders fotogenes Spektakel. Seit der Zeit vor den Inkas gewinnen die Arbeiter hier Salz durch Verdunsten des Wassers einer stark salzhaltigen Quelle. Dazu legten sie am steilen Hang tausende von kleinen Wasserbecken an. Jeweils nach ungefähr einer Woche kann ein Becken "geerntet" werden. Die unzähligen verschiedenfarbigen Becken (das Wasser der Quelle ist nicht sehr sauber) glitzern atemberaubend im Sonnenlicht.

Salineras von Maras

Der Markt von Pisaq

Jeden Sonntag ist Markttag in der ehemaligen Inka-Stadt Pisaq. Nebst einigen Früchte und Gemüsehändlern verkaufen hunderte von Kunsthandwerkern hier ihre Waren an die vielen Touristen, welche zum Markt hierher kommen. Auch wir konnten hier einige hübsche Souvenirs ergattern.

Markt auf dem Hauptplatz von Pisaq

Unzählige "Artesania" Stände säumen die Gassen

Nebst den Touristen kaufen hier auch die Lokalen ihre Lebensmittel

Die Festung am Eingangstor zum heiligen Tal

Die Inka-Ruinen von Pisaq sind vor allem für ihre ausgedehnten, landwirtschaftlichen Terrassen bekannt. Diese wurden errichtet, indem fruchtbarer Boden vom Talgrund zwischen Steinwälle geschüttet wurde. Durch sie konnten auch die steilen Berghänge zur Lebensmittelproduktion genutzt werden. Daneben hatte die Festung zur Aufgabe, das heilige Tal vor Angriffen abzusichern und zu verteidigen. Das Tal war nämlich ein wichtiger Verbindungsweg zwischen dem Tiefland-Urwald und den Anden. Die dritte Funktion war religiöser Natur, auch hier stehen einige wichtige Tempel.

Inka-Terassen von Pisaq

Beim Abstieg nach Pisaq tauchten allerlei Ruinen auf

Sonnentempel