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Oaxaca und Umgebung

Oaxaca (Oaxaca, 29.05.-6.06.2010)

Nach einer fünfstündigen Busfahrt auf einer extrem kurvigen Passstrasse, die bis auf über 3000 M.ü.M. anstieg, erreichten wir unser nächstes Ziel, die Stadt Oaxaca.

Lehafte Kolonialstadt

Oaxaca ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Die Kolonialstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück und besitzt deshalb zahlreiche historische Gebäude. Sie ist aber vor allem der Marktplatz der ganzen Region und als solches extrem lebhaft. Unzählige Autos, Taxis und lärmige alte Busse kämpfen sich durch die Strassen, während sich auf den Gehwegen, vor allem auf der Schattenseite der Strasse, unzählige Leute tummeln. Wir haben direkt neben einem der Märkte gewohnt und waren deshalb mittendrin. Uns hat dieses Gewusel gefallen. Es gibt immer etwas zu entdecken und man ist ständig gut unterhalten.

Fussgängerzone in Oaxaca

Die Katedrale auf dem zentralen Platz

Museo de las Culturas de Oaxaca

In der Stadt befinden sich einige sehr gute Museen. Wir haben uns einen ganzen Tag Zeit genommen um das hervorragende Museum der Kulturen (Museo de las Culturas de Oaxaca) zu besichtigen. Es befindet sich im restaurierten Dominikanerkloster Santo Domingo und stellt die Geschichte der Region von den Anfängen der Mayas bis zur Gegenwart dar. Auch der unglaublich reiche Grabschmuck (ein Schatz aus Gold, Silber, Perlen, Jade und unzähligen Kunstwerken), welcher in der nahen Ruine Monte Alban gefunden wurde, war hier zu sehen.

Iglesia Santo Domingo

Museo de la Culturas de Oaxaca

Ein grosser Markt

Wir haben neben dem kleineren Markt "20. de Noviembre" gewohnt, welcher immerhin zwei ganze Häuserblocks und sämtliche Trottoirs darum herum umfasste. Wie üblich auf diesen Märkten wird auch hier alles durcheinander verkauft: Gemüse und Fleisch direkt neben Kleidern und Sachen des täglichen Bedarfs. Sogar Aquarienfische waren im Angebot! Besonders erstaunt hat uns das grosse Angebot an raubkopierten CDs und DVDs. Diese werden nicht etwa in dunklen Hinterhöfen gehandelt, sondern in dutzenden Läden entlang der Trottoirs und auf dem Zócalo (Zentraler Platz). Man wird bei der Wahl der CD beraten und kann sogar hineinhören ;-)

Mercado 20 de Noviembre

Monte Albán (31.05.2010)

Die Stadt der Zapotheken

Monte Albán ist eine grosse Ruinenstadt der Zapotheken, welche auf einem Hügel direkt oberhalb Oaxaca thront. Der Hügel ist für den Bau dieser Stadt extra abgeflacht worden. Die Stadt existierte von 800 v. Chr. bis 900 n. Chr. und erreichte ihre Blütezeit von 300 - 900 n. Chr. Die Stadt ist sehr gut erhalten und ziemlich eindrucksvoll, weswegen sie auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört.
Vor allem die grossen Ruinen und die 360° Rundsicht in die umliegenden Täler haben uns beeindruckt. Da wir die Ruine am Morgen besuchten waren wir fast alleine und konnten die Ruine in aller Ruhe geniessen - der Bus zur Ruine war voll von Souvenir Händlern, Touristen hatte es noch keine ;-)

Zapothekische Ruinen auf Monte Albán

San Martin Tilcajete (01.06.2010)

Reise zu den Künstlern der Alebrijes

Schon in Playa del Carmen haben wir als Souvenir ein farbig bemaltes Holztierchen gekauft, welches uns sehr gut gefallen hatte. Der Verkäufer erwähnte damals, dass die farbigen Fantasietierchen, genannt Alebrijes, aus dem Bundesstaat Oaxaca kämen. Später erfuhren wir, dass sie nur in drei Dörfchen hergestellt werden. Da sie uns so gut gefallen haben, sind wir zu einem der Dörfchen gefahren, um den Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen. In San Martin Tilcajete, welches eine halbe Busstunde von Oaxaca entfernt liegt, arbeiten tatsächlich fast alle Einwohner des Dörfchens in der Herstellung dieser Figürchen. Ein Handwerksladen reiht sich an den nächsten und überall sieht man Leute am Schleifen oder Bemalen der Holzfiguren. Diese werden zuerst mit einer Machete aus dem Holz geschlagen, fein geschliffen und anschliessend aufwändig bemalt.

Wir haben einen ausführlichen Rundgang durch viele der Läden gemacht, und natürlich zahlreiche der Tierchen gekauft. Die Künstler waren alle sehr freundlich und haben sich über unsere Wertschätzung ihrer Arbeit sehr gefreut.

Alebrijes - Fantasiefiguren aus Holz

Pueblos Mancomunados (Oaxaca, 02./03.06.2010)

Bergdörfer im Wolkenwald

Die Pueblos Mancomunados sind ein Verbund von acht kleineren Bergdörfern im Sierra Madre Gebirgszug. Die Dörfer sind weitgehend selbstständig und nach alter zapothekischer Tradition organisiert. Sie liegen zwischen 2000 und 3000 M.ü.M. in den "Wolkenwäldern", so genannt da sie häufig von Nebel und Wolken umhüllt sind. Der Wald ist spektakulär. Es ist ein Nadelwald, welcher aber über und über mit Bromelien und Orchideen überwachsen ist. Am Boden wachsen Agaven und kleine Kakteen.

Die Dörfer haben zusammen ein hervorragendes Ökotourismus-Projekt realisiert. Sie organisieren Wanderungen von einem ins nächste Dorf, übernachtet wird in den Dörfchen. Des Weiteren können auch die Dörfer selbst besucht werden, man kann so vieles über den traditionellen Ackerbau oder Heilpflanzen lernen.

Zweitages-Wanderung durch die Dörfer

Wir haben uns für eine zweitägige, geführte Wanderung von Cuajimoloyas nach Latuvi und am nächsten Tag weiter nach Amatlan entschieden. Nachdem wir im hübschen Bergdörfchen Cuajimoloyas unseren unterhaltsamen Guide Rodolfo kennen gelernt hatten ging, es entlang Agavengesäumter Kiessträsschen in Richtung Latuvi. Die Agaven dienen hier als natürliche Zäune!

Cuajimoloyas

Grüne Zäune

Blühende Bromelie

Jeder tut etwas für die Gemeinschaft

In der Mitte des Wegs ging die Strasse in einen Wanderweg über und wir erreichten einen schönen Aussichtspunkt, von dem wir bereits unser Ziel sehen konnten. Hier wechselten wir auch unseren Guide - die Führer wollen alle abends wieder in ihren Dörfern sein. Der Neue, Perez, war erst seit kurzem im Amt und begeistert von seinem Job. Er zeigte uns unzählige Heilpflanzen und erzählte ausgiebig vom Dorfleben uns seinen Traditionen. So muss zum Beispiel jeder in einem bestimmten Rhythmus für ein oder zwei Jahre ein Amt übernehmen, welches der Gemeinschaft dient und auch nicht entlöhnt wird. Die Ämter reichen vom Dorfpolizist bis zum Gemeindepräsidenten, auch unsere Guides sind im Rahmen eines Amtes unterwegs.

Dürre setzt den Orchideen zu

Die Landschaft wurde auch interessanter, die Bäume waren nun alle mit Bromelien und Orchideen bewachsen. Leider hatte es lange nicht mehr geregnet, was vor allem den Orchideen zu schaffen machte.

Aussicht auf Latuvi

Aus diesen Blättern werden Strohüte (Sombreros) gemacht

Frische Forelle aus der Fischzucht

Nach unserem Abendessen, frischer Forellen aus der Forellenzucht, erreichten wir Latuvi. Dieses Dorf ist malerisch auf einer Hügelkuppe gelegen. Wir hatten hier ein grosses, gemütliches Häuschen ganz für uns alleine und konnten von Hängematten aus das Dorfleben beobachten.

Latuvi

Unser "Cabaña"

Morgens eine heisse Schokolade

Nach einer traditionellen heissen Schokolade (diese wurde schliesslich in Mexiko erfunden!) ging es weiter Richtung Amatlan. Dieser Weg führt entlang eines Flusslaufs in einer Schlucht und ist als "Königsweg" bekannt. Früher war er die einzige Verbindung der Dörfer mit der Aussenwelt.
Die Bäume in der Schlucht sind dicht von silberfarbenem Moos bewachsen, was ihnen den Namen ?Geisterbäume? einbrachte. Hier hatte es besonders viele Agaven und Kakteen, einige Bäume waren sogar regelrecht von hängenden Kakteen überwachsen.

Restaurant "Linda Vista" (schöne Aussicht)

Die "Geisterbäume"

Agave

Von Kakteen bewachsener Baum

Amatlan

Am Ziel

Von Amatlan aus ging's schlussendlich wieder zurück nach Oaxaca.

Amatlan

Herstellung von Adobe-Ziegeln

Tour nach Mitla (Oaxaca, 05.06.2010)

Touri-Tour nach Mitla

Peter hat von Oaxaca aus eine der voll gepackten Touri-Touren unternommen. Die Tour gab einen guten Überblick über die Region und der Fahrer hat alle gut unterhalten (natürlich auf Spanisch).

Der angeblich dickste Baum der Welt

Der erste Stopp galt dem Städtchen Tule, in dem der angeblich dickste Baum der Welt steht. Dieser ist mit einem Durchmesser von 14 m und einem Alter von 2000 Jahren tatsächlich gewaltig. Die Kirche daneben erscheint direkt winzig.

Arbol de Tule - dickster Baum der Welt

Traditionelle Webkunst in Teotitlan del Valle

Anschliessend ging's nach Teotitlan del Valle. Das Dorf lebt von der traditionellen Webkunst. Wir besuchten einen der vielen Workshops, in dem uns eine Weberin ihr Handwerk erläuterte. Hier wird tatsächlich noch alles von Hand gemacht, vom Kämmen und Spinnen der Wolle über die Herstellung natürlicher Farbstoffe bis zum Weben auf dem Webstuhl.

Vorstellung traditioneller Webkunst in Teotitlan Del Valle

Tequila in der Mezcal-Brennerei

er nächste Halt galt einer Mezcal-Brennerei. Dieser Schnaps wird wie Tequila aus Agaven gefertigt. Dabei werden den Pflanzen zuerst die stacheligen Blätter entfernt. Danach wird das Herz einige Stunden bis Tage in einem Holzfeuer gekocht. Nun wird das Herz mit einem Mühlstein zerquetscht und die Fasern in einem Tank für einige Tage vergärt. Nun muss der Schnaps nur noch destilliert werden.
Natürlich gab?s auch eine ausgiebige Degustation der verschiedenen Arten und Altersklassen des Mezcals.

Mühlrad zum Mahlen der Agaven-Herzen

Destillation

Kostprobe

Ruinen von Yagul

Nun besichtigten wir die Ruine Yagul. Von der Ruine selbst war nicht mehr allzu viel zu sehen: einige Gebäude, ein Ballspielplatz und die labyrinthartigen Mauern eines Palastes. Allerdings bot sich hier zum ersten Mal die Gelegenheit, die vielen Kakteen und Wüstenpflanzen näher anzuschauen, welche im Tal von Oaxaca wachsen - bisher hatten wir diese nur aus dem Busfenster gesehen.

Yagul

Ballspielplatz

Labyrinthischer Palast

Ruinen von Mitla

Als Abschluss fuhren wir nach Mitla. Die Maya Ruine hier, inmitten einer Stadt gelegen, ist bekannt für die so genannten ?versteinerten Mosaike?. Die Gebäude sind innen und aussen verziert mit hübschen Fresken. Diese sind aber nicht in den Stein gemeisselt, sondern aus unzähligen, genau zugehauenen Steinchen zusammengesetzt.

Die hübsche Kirche von Mitla ist, wie dies früher häufig gemacht wurde, direkt auf einem alten Zapotheken-Tempel erbaut.

Mitla

Steinmosaik

Säulengalerie