Nach San Cristobal in den Bergen von Chiapas sind wir in einer 12 Stunden dauernden Busfahrt nach Puerto Angel am Pazifik gefahren.
Puerto Angel ist ein kleines Fischerdörfchen an der Pazifikküste, welches für uns einen praktischen Ausgangspunkt darstellte, um die umliegenden Strände zu erkundigen. Zusammen mit den Nachbardörfchen Zipolite, San Augustinillo und Mazunte bildet das Dorf ein sehr relaxtes Tourismusgebiet, welches bodenständig ist und sich mehr auf Backpackers und mexikanische Touristen ausgerichtet hat. Hier gibt es keine All-Inclusive Resorts, stattdessen unzählige günstige Unterkünfte, von Hängematten am Strand bis zu einfachen Zimmer in kleinen Hotels.
Puerto Angel ist von all den Dörfern am wenigsten touristisch, es lebt vor allem vom Fischfang, wie unzählige Boote in der Bucht zeigen. Trotzdem bietet es einen schönen Strand, an dem man gefahrlos baden kann. Am Strand sind einige "Comedores" - kleine Restaurants - angesiedelt, wo man den frisch gefangenen Fisch geniessen kann, während man den Fischern beim Heimkommen zuschaut.
Wir
haben in der "Casa de Huespedes Gundi y Thomas" gewohnt, ein kleines
Hotel das von ausgewanderten Deutschen geführt wird. Es ist ideal auf einem
Hügel gelegen. Von der Terrasse aus kann man aufs Meer schauen und sich dabei
auf einer Hängematte ausspannen. Jeden Morgen genossen wir ein ausgiebiges
Frühstück, musikalisch begleitet vom lauten Getzwischer zahlreicher Vögel.
Es war sehr
heiss, so dass wir nur unter dem Moskitonetz geschlafen haben, den Ventilator
mit voller Stärke auf uns gerichtet. Etwas mulmig wurde uns aber, als wir einen
15 cm langen Skorpion direkt vor unserer Türe - welche unten einen grossen
Spalt aufwies - durchlaufen sahen. Scheinbar seien die Tierchen aber nicht so
gefährlich, wie uns unser Gastgeber versicherte.
Von Puerto Angel aus unternahmen wir eine Schnorcheltour, auf welcher wir eigentlich vier Strände besuchen sowie Delfine und Schildkröten auf offener See hätten sehen sollen. Leider war das Meer aussergewöhnlich unruhig, daher wurden von den 8 Teilnehmern 7 seekrank, nur Peter blieb verschont ;-). Wir mussten die Tour deshalb nach dem ersten Halt abbrechen und wurden an einem kleinen, hübschen Strand abgesetzt. Vor dem Strand war ein ziemlich hübsches Korallenriff, welches wir ausgiebig erkundeten, so dass die Tour doch nicht ganz vergebens war.
Das Schnorcheln war aber nicht ganz ungefährlich. Vom starken Wellengang wurde man immer wieder gefährlich nahe an die zahlreichen Seeigel auf den Korallen gespült und es hatte kleine Fische, welche uns zu beissen versuchten - teilweise leider mit Erfolg. Aber das hat sich gelohnt :-).
Das Backpacker- Paradies Zipolite liegt nur drei Kilometer westlich von Puerto Angel. Wir sind hinüberspaziert und haben uns den Strand angesehen. Unzählige Cabañas, Restaurants und gemütliche Bars stehen am Strand, vor dem grosse Wellen eindrucksvoll brechen. Das Schwimmen hier ist ziemlich viel gefährlicher als in Puerto Angel, machte aber auch mehr Spass! Zumindest Peter hat es gewagt.
Mazunte ist ein weiteres Dörfchen mit einem schönen Strand.
Die meisten Besucher zieht Mazunte aber wegen seinem Schildkröten-Center an. Bis 1991 wurden hier jährlich bis zu 50'000 Meeresschildkröten abgeschlachtet. Danach wurde dies verboten und alle Dorfbewohner wurden arbeitslos. Sie orientierten sich neu und richteten sich auf Ökotourismus ein. Heute liegt hier das grosse Schildkröten-Center, welches die Schildkröten in Aquarien ausstellt und viele Touristen und Schulklassen ins Dorf lockt.