Panorame vom Cristallino Gebiet
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San Cristobal de las Casas und Umgebung

San Cristobal de las Casas (Chiapas, 17.-25.05.2010)

Abkühlung auf 2'000 M.ü.M.

Wir haben San Cristobal de las Casas als zweiten Stützpunkt in Chiapas ausgewählt. Das Kolonialstädtchen ist äusserst gemütlich mit seinen farbenfrohen Häusern und Kirchen, den vielen Hostels, Restaurants und Cafes. Ein weiterer Pluspunkt ist das Klima: Die Stadt liegt auf über 2000 M.ü.M. Tagsüber lag die Temperatur deshalb immer so um angenehme 25ºC, was eine grandiose Abwechslung zur schwülen Hitze von Palenque war. Wiederum haben wir einige Touren zu umliegenden Sehenswürdigkeiten unternommen. Diese Reiseart hat sich als sehr gemütlich und relativ preiswert erwiesen.

Farbenfrohes Kolonialstädchen

Das Städtchen hat uns sehr gut gefallen. Die hübschen Kolonialhäuser und Kirchen sind alle farbenfroh bemalt und gut Instand gehalten. Es gibt eine grosse Fussgängerzone mit unzähligen Cafes, Restaurants und Souvenirläden. Abends hört man immer Live-Musik und überall spazieren die Indigenas (Maya-Indianer) in ihren farbenfrohen Gewändern. Chiapas ist ein grosses Anbaugebiet für Bio-Kaffee, deshalb kann man überall frisch gerösteten Kaffee trinken ? lecker! Es gibt sogar ein Kaffee-Museum, in dem die Geschichte der Kaffeebauern erzählt wird, von der Ausbeutung früher bis zum ökologischen Kleinanbau von heute.
Es scheint, dass hier vor allem Backpackers verkehren, vieles ist auf deren Bedürfnisse ausgelegt, es gibt unzählige Hostels und viele günstige Restaurants.

Fussgängerzone mit farbigen Kolonialhäusern in San Cristobal de las Casas

Aussicht von der Kirche der Guadalupe

Templo de Santa Lucia

La Catedral

Regierungsgebäude

Farbenfroher Markt

In der Stadt befindet sich ein wichtiger Markt für die umliegenden Dörfer. Hier wechseln sich fein säuberlich aufgeschichtete Früchte ab mit Regenschirmen, Schuhen, zerteilten Schweinen... Ein intensives, farbenfrohes Durcheinander von Dingen des täglichen Bedarfs.

Marktstände

Der Kunstmarkt

Rund um die Iglesia de Santo Domingo befindet sich ein Souvenir-Markt, in dem die Maya-Indigenas ihre selbst hergestellten Kunstgüter verkaufen. Diese Industrie wurde für sie immer wichtiger, viele Leben inzwischen vom Herstellen der Souvenirs. Interessanterweise hat sich deshalb die Rolle der Frau in den traditionellen Gemeinschaften verändert, da diese nun mit ihrem Handwerk einen wichtigen Beitrag zum Unterhalt der Familie leisten. Immer mehr Maya-Mädchen gehen deshalb heute auch zur Schule, da Spanisch und Rechnen für den Markt unterlässlich sind.

Iglesie de Santo Domingo

Wenigstens ein Stoff-Tukan

Nachdem Daniela bei den Wasserfällen Aguas Azul einen Toucan vorbeifliegen sah, wollte sie immer einen fotografieren. Leider haben wir es bis jetzt nicht geschafft - nun haben wir wenigstens einen aus Stoff gekauft ;-)

Stoff-Toucane und andere Wesen

Marktstand am Souvenier-Markt

Unser Hostel

Wir haben im sehr gemütlichen Hostal "Las Palomas" gewohnt. Da im Mai totale Nebensaison ist, waren wir teilweise sogar alleine. Wir hatten aber sowieso noch viel zu erledigen, wozu sich bei den angenehmen Temperaturen der helle Innenhof ideal eignete.

Hostal Las Palomas

Cañon del Sumidero (Chiapas, 21.05.2010)

Bootstour durch die Schlucht im Kalkstein

Der Cañon del Sumidero ist eine tief eingeschnittene, mit Wasser gefüllte Schlucht zwischen San Cristobal und Tuxtla. Die von Höhlen durchsiebten Kalksteinberge sind teilweise über 1000 m hoch. An den Wänden wächst Urwald und weiter oben einige Kakteen. Die Schlucht ist ein Naturschutzgebiet. Nebst zahlreichen Vögeln (Kormorane, Pelikane, Reiher sowie Rabengeier) haben wir Krokodile und sogar Klammeraffen gesehen. Leider war die Bootstour auf Touristen ausgelegt, die nicht viel Zeit haben. Wir sind in einem schnellen Boot extrem holprig mit Vollgas an den meisten Tieren vorbeigerast, nur ab und zu wurde gestoppt um etwas genauer anzuschauen.

Cañon del Sumidero

Stalaktit in Form eines Seepferdchens

"Tannenbaum" Struktur

Klammeraffe

Great Egret

Braunpelikan

Grosses Krokodil

Krokodil-Babies

Rabengeier

San Juan Chamula und Zinacantán (Chiapas, 20.05.2010)

Eine kleine Tour

In der Gegend um San Cristóbal leben viele Indigenas (Mayas) noch auf sehr traditionelle Art und Weise. Wir wollten natürlich eines der Dörfer besuchen um mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Dies ist aber nicht ganz so einfach, da die Indigenas den Kontakt mit Ausländern eher scheuen und sich auch nicht gerne fotografieren lassen (ungefragt Mayas zu fotografieren könne scheinbar sogar gefährlich sein!). Zufälligerweise haben wir aber Susannah getroffen, eine US-Amerikanerin die schon seit fünf Jahren in San Cristobal lebt und im Rahmen eines Hilfsprojektes mit einer Maya Familie intensiven Kontakt hatte. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen bietet sie nun Touren zu der Familie im kleinen Rahmen an. Wir haben uns zu einer Halbtagestour überzeugen lassen, welche äusserst spannend war.

San Juan Chamula - traditionalle Rituale in der Kirche

Als erstes sind wir zusammen zur Kirche von San Juan Chamula gefahren. Diese ist berühmt, da es zwar eine katholische Kirche ist, die Maya in ihr aber ihre traditionellen Heilrituale abhalten. Da werden unzählige Kerzen angezündet, Pox-Alkohol versprüht und böse Energien
mit lebenden Hühnern eingefangen (diese waren erstaunlich geduldsam). Sehr religiösen Menschen muss der Anblick wohl recht nahe gehen. Uns hat vor allem fasziniert, dass diese Praktiken ganze 500 Jahre Kolonialzeit überlebt haben und immer noch ausgeführt werden. Fotografieren war natürlich strengstens verboten (wir hätten betende Menschen in einer Kirche sowieso nicht fotografiert, schon das Zuschauen erschien uns etwas komisch).Vor der Kirche erwarteten uns zahlreiche Maya-Kinder. Diese waren überhaupt nicht fotoscheu und wollten alle mit unserer Kamera spielen - es kamen sogar einige gute Fotos dabei heraus ;-)

Die Kirche von San Juan Chamula

Gruppenbild mit den Indigenas-Kindern vor der Kirche, Fotografiert von einem andern Kleinen ;-)

Zinacantán - Zu Besuch bei den Mayas

Nach dem Besuch der Kirche sind wir zur Familie in Zinacantán gefahren. Diese war tatsächlich eine "echte" Familie, die ganz normal ihrem Tagesgeschäft nachging und nicht ein Theaterstück für uns aufführte. Als wir ankamen war eine ältere Dame gerade am Weben eines Tuches. Nachdem die Tücher, Kleider und Souvenirs in tagelanger Arbeit gewebt worden sind, werden sie noch aufwändigst gestickt - alles von Hand! Dies hat unseren Respekt vor diesen Kleidern gewaltig erhöht. Danach haben wir in der rauchigen Küche zusammen Tortillas gegessen. Die Mayas ernähren sich fast ausschliesslich von Tortillas und Bohnen. Mais nimmt in ihrer Welt eine sehr wichtige Stellung ein, deshalb ist es für sie sehr wichtig, "richtigen" Mais zu essen - nicht das gentechnisch veränderte Massenprodukt. Auch uns haben diese Tortillas viel besser geschmeckt als die Massenware. Der Mais wird übrigens nie alleine gepflanzt, um eine Maispflanze schlängelt sich immer eine Bohnenpflanze. Nach der Stärkung besuchten wir die Männer, welche Blumen für den Markt anbauen, sowie ein weiteres Haus, bei welchem die Frauen gerade mit dem Waschen beschäftigt waren. Schlussendlich unternahmen wir noch eine kurze Wanderung zu einem heiligen Ort am Hügel ? ein mit Kreuzen und Blumen geschmückter Höhleneingang, an dem ab und zu Rituale abgehalten werden. Die ganze Zeit über sprach Susannah mit den Maya-Frauen auf Tsotzil- die örtliche Maya-Sprache und übersetzte für uns. Nur die Männer und jüngeren Frauen sprechen Spanisch. Die Tour hat uns einen tiefen Einblick in die Welt dieser Indigenas gegeben, von denen immerhin noch mehr als 8 Millionen im Grenzgebiet zwischen Mexiko und Guatemala leben.

Zinacantan

Weben

Unser Guide Susannah im Haus der Maya-Familie

Die verrauchte Küche

Zubereiten der Tortillas

Blumen-Pflanzung

Wäschewaschen

Lagos de Montebello und Cascadas de Chiflon (Chiapas, 23.05.2010)

Wir sind mit einer Tour zu den berühmten Lagos de Montebello sowie zum Wasserfall "Cascadas de Chiflon" gefahren.

Lagos de Montebello - Seen in allen Farben

Die Lagos de Montebello sind verschiedenfarbige Seen an der Grenze zu Guatemala. Da diese auf 1500 M.ü.M liegen fühlten wir uns fast wieder zurückversetzt nach Kanada! Die Seen sind nämlich umgeben von Nadelwald, der einzige Unterschied liegt darin, dass hier die tropischen Aufsitzerpflanzen auf den Tannen wachsen.

Lagos de Montebello

Cascadas de Chiflon - Ein Wasserfall zur Abkühlung

Nach den Lagos de Montebello gings zu den Cascadas de Chiflón. Wir hatten nicht viel erwartet, wurden aber sehr positiv überrascht. Die Wasserfälle sind sehr beeindruckend, türkisblaues Wasser stürzt in mehreren Stufen einen von Urwald überwachsenen Berg hinunter. Die Wasserfälle sind ein Wochenend-Ausflugsziel für die lokale Bevölkerung. Am Fluss stehen, schön schattig unter Bäumen, unzählige kleine Häuschen mit Grill-Feuerstellen, zahlreiche Stände verkaufen Essen und Trinken und der Fluss selber lädt stellenweise zum Baden ein (abseits der Wasserfälle ;-)). Wir wären gerne länger geblieben!

Cascadas de Chiflón