Als Abschluss unserer Bolivienreise wollten wir noch die eindrückliche Landschaft im Südwesten besuchen. Das Gebiet kann nur mit einer Tour besichtigt werden, da man für die abgelegene Region ein 4WD Fahrzeug und einen Guide braucht. Wir buchten bei Cordillera Tours eine Tour und starteten am nächsten Morgen zusammen mit einem französischen und einem japanischen Pärchen auf die Reise. Es waren alle sehr nett, ein Teil der Gruppe sprach aber nur Englisch, einer nur Spanisch, sodass wir immer am Übersetzen waren. Unser Guide war eigentlich nur ein Fahrer, welcher überhaupt nichts wusste - kein Vergleich zu den Touren in Rurrenabaque. Das Erlebnis war trotzdem sehr eindrücklich, die Landschaft in diesem Ecken der Welt ist wirklich ausserirdisch.
Am Ersten Tag besuchten wir den "Cemetario de los trenes", ein Zugfriedhof. Hier wurden unzählige Dampflokomotiven geparkt, welche nun in der trockenen Wüstenluft sehr langsam zerfallen.
Anschliessend ging?s weiter nach Colchani, einem Dorf das vom Tourismus und vom Salzabbau lebt. Hier wurden die üblichen Souvenirs verkauft, wir nutzten den Stopp um etwas ins Dorf hinein zu laufen und uns die uralten Lastwagen der Salzabbauer anzuschauen.
Nun fuhren wir auf den Salar de Uyuni. Dies ist der grösste Salzsee der Erde. In der Regenzeit verwandeln ihn einige Zentimeter Wasser in einen riesigen Spiegel. Nun, während der Trockenzeit, ist der Salzsee eine unendliche weisse Fläche, überzogen mit einem kachelförmigen Muster. Das sieht gleich aus wie Badwater im Death Valley in den USA, nur tausendmal grösser.
Der erste Halt auf dem Salzsee galt der Salzgewinnung am Rande des Salar de Uyuni. Seit Jahrhunderten wird hier Salz abgebaut.
Nach einer zweistündigen Fahrt auf dem Salz (mit teilweise über 100 km/h!) kamen wir zur "Isla del Pescado", einer Insel in Form eines Fisches. Diese Insel inmitten der Salzwüste ist von mehreren hundert Jahren alten Kakteen bewachsen.
Nach einem guten Mitagessen bei der Insel ging's weiter bis zu unserem Hotel, welches vollständig aus Salz erbaut ist. Am Morgen mussten wir dann erstmals warten, bis unser Auto wieder fahrbereit gemacht werden konnte. Irgendwas war kaputt - teilweise waren bis zu vier Guides gleichzeitig mit schrauben am Motor beschäftigt.
Am zweiten Tag standen Vulkane und Lagunen auf dem Programm. Der erste Halt galt einem aktivem Vulkan, welcher sich in einer Sandsteinlandschaft mit eigenartigen, korallenartig aussehenden Pflanzen befindet.
Anschliessend kamen wir zu einem Highlight des Trips: Die Lagune Canapas. Blaues Wasser, begrenzt von einem weissen Borax-Ufer, vor farbigen Bergen. Im Wasser befanden sich zahlreiche James-Flamingos. Diese Flamingos sind recht selten und kommen nur hier in diesen entlegenen Seen vor. Am nächsten See, der Laguna Hedionda, kamen wir noch näher an die Flamingos heran. Diese waren überhaupt nicht scheu und zeigten sich stolz den Fotografen :-)
Der nächste Stopp galt dem "Arbol de Piedra", dem Baum aus Stein im "Desierto de Siloli". Hier liegen einige Felsblöcke im Sand, welche vom Wind zu eigenartigen Formen geschliffen wurden. Einer davon gleicht einem Baum aus Stein.
Zum Ende des Tages ging's zur Laguna Colorado. Dieser See soll von Bakterien rot gefärbt sein. Leider sah man nicht so viel von der Farbe, da der See nicht sehr viel Wasser enthielt. Auch hier hielt sich eine grosse Gruppe James-Flamingos auf. Auf dem Weg zur Laguna Colorado trafen wir noch auf eine Gruppe Vincuñas, eine sehr seltene, wilde Art der Kleinkamele, zu denen auch die Lamas und die Alpakas gehören. Diese putzigen Tierchen leben nur in Höhenlagen über 4500 m ü. M., wo sie dank ihres extrem warmen Fells nie frieren.
Abends schliefen wir in einem Massenschlag in der Nähe der Laguna Colorado auf 4300 m. ü. M. Es war bitterkalt und die Höhe machte einigen zu schaffen. Leider auch unserem Auto, das wiederum auseinander genommen wurde. Es waren gleichzeitig vier Guides mit Stirnlampen daran, Teile auszubauen, welche sie dann in der Unterkunft irgendwie reparierten und wieder einbauten.
Am nächsten Morgen starteten wir um fünf Uhr, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang beim Geysirfeld anzukommen. Leider schien das Auto doch nicht perfekt zu funktionieren, es keuchte den Hang hinauf, während uns ständig andere überholten.
Wir kamen trotzdem rechtzeitig an. Das Beeindruckende an diesem Geysirbecken ist nicht etwa seine Grösse - nur eine Fumarole, heisse Quellen und Mudpools - sondern seine Lage. Es ist mit über 5000 m. ü. M. das höchstgelegene Geysirbecken der Welt.
Anschliessend besuchten wir eine heisse Quelle. Wir beide hatten aber nicht so Lust, uns in der eiskalten Luft auszuziehen und sind stattdessen auf Fototour gegangen. Dabei haben wir einige Vögel beobachten können, welche offensichtlich auch Freude am warmen Wasser hatten, und hier ihre Füsse wärmten.
Danach besuchten wir noch einen grünen See ("laguna verde"). Dieser wird von zyankalihaltigen Mineralien so gefärbt, weshalb dort natürlich keine Tiere leben. Danach fuhren wir zur bolivianisch- chilenischen Grenze, wo uns schon der Bus nach San Pedro (Chile) erwartete.Wir haben den Ausweg nach Chile genommen, da wir in Bolivien weitere Strassenblockaden befürchteten und uns zahlreiche Leute San Pedro empfohlen hatten.