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KwaZulu-Natal

KwaZulu-Natal ist eine Provinz im Südosten Südafrikas. Aus der Region stammt der Zulu-Stamm, auch heute noch sind die meisten Einwohner hier Zulus.
Wir sind in der grössten Stadt der Provinz, in Durban, gelandet und haben hier unseren Toyota Hilux 4x4 entgegengenommen. In der Provinz haben wir fünf verschiedene Naturparks besucht und dabei unzählige Wildtiere aus nächster Nähe beobachtet.

iMfolozi Game Reserve (KwaZulu-Natal, 07-08.11.2013)

Wilde Tiere im iMfolozi Park

Nachdem wir in Ballito Proviant aufgestockt hatten besuchten wir unseren ersten Wildtierpark. Dieser ist zwar etwa zwanzig mal kleiner als der weltberühmte Kruger Park, soll aber mindestens genauso schön sein. Wir sind zwei Tage lang im Park geblieben und haben auch hier übernachtet.
Bereits beim Parkeingang wurden wir von einem Baum voller Webervögel begrüsst, welche ihre lustigen Nester direkt neben der Strasse bauten.

Safari im Mietauto

Wir konnten uns anfangs nicht vorstellen, wie so eine Safari abläuft. Es stellte sich heraus, dass damit einfach das Herumfahren im Park mit dem Auto gemeint ist. Einzige Regel: Niemals aus dem Auto aussteigen!
Wir lernten schon hier unser grösseres Auto schätzen. Einerseits waren die unbefestigten Wege teilweise ziemlich rauh. Andererseits sassen wir sehr hoch, was praktisch ist wenn man nicht aus dem Auto aussteigen darf.
Die Safari hat sehr viel von einer Entdeckungsreise: Man weiss nie was einem hinter der nächsten Wegbiegung erwartet. Teilweise sieht man ewig lang kein Lebewesen, um dann plötzlich eine Nashornfamilie direkt neben der Strasse zu entdecken. Wir haben bereits in den zwei Tagen im iMfolozi die Big Five und unzählige weitere Tiere gesehen, der Park hat seinem Ruf sehr gut entsprochen.

Der Frühling ist da

Drei Wochen vor unser Ankunft hatte es das erste Mal richtig geregnet. In der Zwischenzeit hatte sich die staubtrockene Ödnis in ein grünes Schlaraffenland für die Tiere verwandelt. Alle bekamen nun ihren Nachwuchs, die Impalas (oben rechts) hatten ihre Babys bis jetzt sogar im Bauch zurückgehalten.

Danielas Giraffe

Am Abend des zweiten Tages hatten wir schon unzählige Tiere gesehen - nur noch keine Giraffe. Kaum hatte Daniela den Wunsch ausgesprochen einer solchen zu begegnen stand eine neben der Strasse. Zuerst noch weit weg, aber nach einigen Minuten geduldigen Wartens kam sie schlussendlich ziemlich nahe.

Löwen im Busch

Da man nachts nicht mehr mit dem eigenen Auto herumfahren durfte, schrieben wir uns für die vom Park angebotene Nachtsafari ein. Im Schritttempo fuhren wir die Parkstrasse entlang, während die vordersten zwei Teilnehmer mit zwei starken Spotlampen in die Büsche leuchteten.
Immer wieder sahen wir Tiere, allerdings meistens nur sehr flüchtig. Wir hatten sogar das Glück, einen Leopard zu sehen: Für einige Sekunden blitzte eine gepunktete Katze im Scheinwerferlicht auf.
Als wir vom monotonen Brummen des Motors schon fast eingeschlafen waren hatten wir die eindrücklichste Begegnung dieser Safari - plötzlich zeigte sich ein Rudel Löwen im Scheinwerferlicht. Diese waren überhaupt nicht scheu, sondern begleiteten uns ein Weilchen lang der Strasse entlang im Unterholz.

Geführte Wanderung auf Tierpfaden

Im iMfolozi Park bot sich die Möglichkeit, den Park mit einem Ranger zu Fuss zu erkunden. Nachdem wir den ganzen ersten Tag im Auto sitzend verbracht hatten, nahmen wir diese Möglichkeit gerne war.
Wir wanderten während drei Stunden entlang verschiedener Tierpfade, während der Ranger immer wieder spannende Infos über die Natur zum Besten gab. Einmal überraschten wir sogar ein Nashorn, welches nach einer kurzen Denkpause mit hohem Tempo davonstob - kaum zu glauben wie behände diese Tiere rennen können! An einem Aussichtspunkt über dem "Black iMfolozi" Fluss konnten wir eine weile lang eine Gruppe Nashörner beobachten, bevor es wieder zurück ging.

Eine Elefantenherde zum Abschied

Wir waren schon auf dem Weg aus dem Park hinaus, als wir einen Elefanten neben uns im Gestrüpp laufen sahen. Natürlich blieben wir stehen um ihn zu beobachten - wir hatten ja vorher noch nie einen wilden Elefanten gesehen. Es kam aber noch viel besser:
Plötzlich befanden wir uns inmitten einer Elefantenherde. Und diese Herde war nicht einfach friedlich am Grasen. Die Elefantenbullen jagten den Kühen sichtlich erregt hinterher, direkt neben dem Auto bestieg einer eine Kuh! Langsam aber sicher wurden wir ziemlich nervös. Die Elefanten waren nur wenige Meter von uns entfernt und selbst die kleineren waren noch doppelt so gross wie unser Auto. Die Elefanten beachteten uns aber gar nicht und zottelten nach einer halben Stunde gemeinsam davon.

iSimangaliso Wetland Park (KwaZulu-Natal, 09.11.2013)

iSimangaliso bedeutet "Wunder" in der Zulu-Sprache. Der ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommene Park umfasst 200 km Küstenlinie von St Lucia bis an die Grenze von Mozambique. Hinter den zweitgrössten bewaldeten Dünen der Welt liegen viele Seen und Tümpel. Nebst sehr vielen Amphibien und Wasserlebewesen grasen hier auch dieselben grossen Wildtieren wie im iMfolozi-Park.

Fahrt zum Cape Vidal

Wir haben den Park zuerst von St. Lucia aus erkundet, wo wir in einem sehr guten B & B übernachteten. Unser Gastgeber riet uns, nicht in St. Lucia sondern gleich am Cape Vidal baden zu gehen und rüstete uns kurzerhand mit Schnorchel, Taucherbrille und Badematte aus. Wir machten uns sogleich auf den Weg an den ungefähr 30 km östlich gelegenen Strand.

Grünmeerkatzen am Strand

Nachdem wir ausgiebig im warmen indischen Ozean geschnorchelt hatten legten wir uns entspannt auf die Strandmatten. Unsere Ruhe währte aber nicht lange: Schon nach kurzer Zeit näherten sich putzige Affen. Diese waren natürlich nicht an uns interessiert, sondern an unseren Sandwiches, welche sie mit Argusaugen beobachteten. So richtig entspannen konnten wir uns deshalb erst, nachdem wir die Sandwiches gegessen hatten.

Interessante Rückfahrt

Auf der Rückfahrt vom Strand nahmen wir jeden möglichen Umweg, um die Tiere des Parks beobachten zu können und vielleicht eine neue Tierart zu sehen. Tatsächlich erspähten wir sogar die selten zu sehenden Kronen- und Rotduker.

Breitmaulnashörner im Abendlicht

Als die Sonne langsam unterging kreuzte auch noch ein Breitmaulnashorn mit seinem Jungen unseren Weg. Wir hatten bis jetzt bestimmt scho zwanzig dieser eigentlich recht seltenen Tiere gesehen. Später erfuhren wir, dass dies hauptsächlich eine Folge der (verhältnissmässigen) Kleinräumigkeit dieser Parks war: Kleine Regionen lassen sich besser vor den allgegenwärtigen Wilderern schützen.

iSimangaliso Bootstour (KwaZulu-Natal, 10.11.2013)

Bootstour zu den Nilpferden

Die Nilpferde im flachen Wasser der Seen im iSimangaliso Park waren der Hauptgrund, wieso wir nach St Lucia kamen (nebst dem guten B & B, bei dem wir super ausspannen konnten). Wir unternahmen deshalb mit dem Tourunternehmen unseres Gastgebers eine Bootstour zu ihnen.
Die Tour war ausserordentlich Informativ, wir erfuhren einiges über das Ökosystem des Parks und die doch ziemlich rauhen Sitten der Nilpferde. So beissen sie sich immer mal wieder mit ihren bis zu 70 cm langen Hauern, besonders Männchen können untereinander recht aggressiv werden. Sie scheinen ein sehr gutes Immunsystem zu haben, da auch tiefe Wunden schnell heilen. Da das bei uns Menschen nicht so ist, sollte man sich den Tieren tunlichst fernhalten. Es geht überall das Gerücht um, dass sie die gefährlichsten Tiere Afrikas sind und mehr Menschen durch Nilpferde als durch alle andern Tierarten umkommen. Beweisbar ist das natürlich nicht, in Afrika führt niemand Statistiken.
Unsere Tour startete nachmittags um vier, da die Nilpferde zu dieser Zeit langsam aufwachen. Den Tag verbringen sie liegend im flachen Wasser um sich vor der Sonne zu schützen (Nilpferde bekommen leicht Sonnenbrand). Nachts grasen sie wie Kühe an Land, Wasserpflanzen fressen sie keine.

uMkhuze Park (KwaZulu-Natal, 11.11.2013)

Fig Tree Forest Walk

Auf dem Weg zum Bhanga Nek verbrachten wir eine Nacht im uMkhuze Park. Wir nutzten die seltene Gelegenheit, ein Stück zu Fuss durch den Park zu gehen und unternahmen deshalb den Spaziergang durch den Feigenbaum-Wald.
Dieser Wald, mit seinen verschlungenen Feigenbäumen und den vielen Vögeln war sehr ursprünglich und erinnerte uns an den Urwald in Bolivien. Auf dem Rückweg begegneten wir sogar noch einer Gruppe von Pavianen.

Gratis-Safari

Die Wanderung befand sich ganz am andern Ende des Parks. Wir waren die einzigen Touristen auf der Tour und so fuhren wir zusammen mit einem Fahrer und dem Wanderführer durch den ganzen Park. Selbstverständlich begegneten wir wieder zahlreichen Wildtieren, unter anderem sehr wohlgenährten Zebras und einer Gruppe jugendlicher Breitmaulnashörner.

Bhanga Nek (KwaZulu-Natal, 12.11.2013)

Die Sandwege des iSimangaliso-Parks an der Grenze zu Mozambique waren der eigentliche Grund, wieso wir einen grossen 4x4 Offroader gemietet hatten. Eigentlich wollten wir ursprünglich den ganzen Park der Küste entlang durchfahren. Unser Gastgeber in St Lucia riet uns aber davon ab, er kannte erfahrene Tourunternehmer, die dort stecken geblieben waren. Er empfahl uns stattdessen, von Kosi Bay zum Bhanga Nek zu fahren, wo wir auch Meeres-Schildkröten bei der Eiablage beobachten könnten.

Zuerst die Papiere

Um bis zum Bhanga Nek fahren zu dürfen war eine Bewilligung der Parkverwaltung in Kosi Bay nötig. Da wir den Weg dorthin nicht auf Anhieb fanden (Strassenschilder gabs natürlich nicht) nahmen zwei Einheimische mit, welche uns über allerlei sandige Schleichwege dorthin navigierten. Schon dieser Teil des Ausflugs war ziemlich abenteuerlich, ohne 4x4 wären wir wohl schon vor dem Häuschen der Parkverwaltung steckengeblieben.

Auf Sandpisten zum Bhanga Nek

Beim Eintritt in den Park ging dann das Abenteuer erst richtig los. Die gesamte Umgebung bestand aus bewachsenen Sanddünen. Da auf den Fahrspuren natürlich kein Gras mehr wächst fuhren wir deshalb immer auf mehr oder weniger losem Sand. Geradeaus ist dies natürlich kein Problem, wir überquerten aber auch zahlreiche kleinere und grössere Hügel. Um die Sanddünen hochzukommen war jeweils ausreichend Schwung nötig, weshalb wir jeweils ziemlich durchgeschüttelt oben ankahmen. Die grosse Bodenfreiheit war jedenfalls nötig, sonst wären wir in den vielen Löchern steckengeblieben.
Navigiert hatten wir mit unserem Wander-Navi. Strassen waren natürlich keine eingezeichnet, wir wussten aber wo wir hinmussten und wählten jeweils die Piste, die in die gewünschte Richtung führte.

Afrikanische Verhältnisse

Nach zwei Stunden Fahrt wurden wir durch eine Barriere und einen Hinweis auf brütende Schildkröten gestoppt. Wir gingen mal davon aus, dass wir das Ziel erreicht hatten und machten uns auf die Suche nach dem "Community Managed Tenting", in dem wir übernachten wollten. Nach einigem Suchen fanden wir dieses auch (natürlich gab's auch hier kein Schild), allerdings befand sich da kein Mensch. Es dauerte dann nochmals ein Weilchen bis wir Wanda begegneten, der sich als einer der zwei offiziellen Turtle-Guides vorstellte. Er fand für uns den Zuständigen des Community Tenting, welcher uns die Schranke öffnete und uns eines der Zelte zuteilte. Bei Wanda meldeten wir uns dann für die abendliche Tour an.

Strandspaziergang am Bhanga Nek

Da wir noch genug Zeit hatten bis zur Tour, unternahmen wir einen ausgedehnten Stranspaziergang. Wir staunten nicht schlecht, wie all die Pflanzen im Sand wachsen konnten.
Auf dem Rückweg begegneten wir einem Schildkrötenforscher, mit dem wir ein Weilchen über seine Arbeit plauderten. Er wohnte zusammen mit seinem Sohn am Strand und verbrachte die Nächte damit, mit dem Jeep den Strand entlang zu fahren und Schildkröten zu zählen.

Beängstigende Tour zu den Schildkröten

Abends wurden wir dann tatsächlich von Wanda zur Tour abgeholt. Zusammen mit etwa zwölf andern Touristen und einem weiteren Führer spazierten wir den vom Mondlicht beleuchteten Strand entlang, immer auf der Suche nach Schildkröten.
Unechte Karettschildkröten und Lederschildkröten benutzen diesen Strand zur Eiablage. Sie schwimmen dem Strand entlang und legen Nacht für Nacht ein neues Nest an, bis alle Eier gelegt sind. Wir hofften darauf, eine dabei beobachten zu können.
Ab und zu sahen wir eine Spur, aber alle waren nach einem kurzen Ausblick sofort wieder ins Wasser entschwunden. Wir vermuteten, dass das in der Ferne sichtbare Gewitter und der starke Wind die Schildkröten vom Eierlegen abgehalten hatte. Wir liessen uns aber davon nicht bremsen und marschierten weiter den Strand entlang - was beweist, dass die Schildkröten schlauer als wir Menschen waren.
Nach ungefähr 1.5 Stunden fanden wir doch noch eine Schildkröte bei der Eiablage. Zuerst ging nur einer der Guides nachschauen, um uns herbeizurufen, sobald die Schildkröte mit dem Eierlegen begonnen hatte. Eine halbe Stunde später hatte sie ihr Nest fertig gegraben und begann mit der Eiablage. Wir konnten sie nun ausgiebig beobachten. Wenn wir sie früher gestört hätten, wäre sie sofort wieder zurück ins Meer geflüchtet.
Wir waren so auf die Schildkröte konzentriert, dass wir gar nicht bemerkten, wie sich der Wind gedreht hatte. Er wehte nun nicht mehr zum Gewitter hin, sondern vom Gewitter her in unsere Richtung. Anfangs hofften wir noch darauf, dass wir es vor dem Gewitter zurück schaffen würden. Leider war es nach der Hälfte des Weges schon über uns, wo das Gewitter dann für den Rest der Strecke auch hängen blieb. Wir hatten nun das zweifelhafte Vergnügen mitten in einem Gewitter den Strand entlang zurück zum sicheren Auto laufen zu dürfen, während in nächster Nähe neben uns auf die Dünen und ins Meer ständig Blitze krachten und uns Sand und Regenwasser ins Gesicht peitschte. Immerhin brauchten wir keine Beleuchtung, die ständigen Blitze erleuchteten die Nacht taghell.
Glücklicherweise schafften es alle unbeschadet zurück zu ihren Unterkünfte. Wir mussten aber noch über zwei Stunden komplett durchnässt im Auto ausharren, bis das Gewitter endlich vorüber war.
Am nächsten Morgen nahmen wir Wanda zurück mit uns in die Stadt. Er erzählte uns, dass dies ein ziemlich aussergewöhniches Gewitter gewesen war, Verwandte hätten sich sogar bei ihm erkundet ob er es unbeschadet überstanden hätte.

Thembe Elephant Park (KwaZulu-Natal, 13.11.2013)

Ausspannen im Elefantenpark

Nach dem Ausflug zum Bhanga Nek hatten wir dringend Erholung nötig. Wir fuhren deshalb zum Thembe Elephant Park und mieteten uns ein kleines Häuschen in der Masizwani Lodge. Dort unternahmen wir eine Tour durch den Park mit Craig, welcher die Lodge zusammen mit seiner Schwester und Mike führt. Aufgrund des immer noch ziemlich starken Windes sahen wir kaum Tiere. Craig nahm dies aber gelassen und erzählte uns viel Spannendes über die Bäume und Pflanzen des Parks, sodass die Tour trotzdem äusserst lohnenswert war.
Abends unterhielten wir uns ausgiebig mit unseren Gastgebern und genossen ein gutes Nachtmahl, bevor wir in den weichen Betten wegschlummerten.

Elefanten mit riesigen Stosszähnen

Am nächsten Morgen waren wir derart erholt, dass wir noch einmal einen Park auf eigene Faust erkunden wollten. Wir liessen uns von Craig eine optimale Route zeigen und nahmen diese kurz darauf unter die Räder. Bereits beim Mahlasela Wasserloch hatten wir grosses Glück: Eine ganze Elefantenherde hatte sich zum Morgenbad eingefunden. Sogar Isilo, der Elefant mit den grössten Stosszähnen kam noch vorbei und setzte sich vor unserer Linse in Pose.

Noch ein leztes Mal Safari auf Sandpisten

Den Rest des Tages kurften wir auf den Sandpisten des Parks herum, ausser uns, den Tieren und zwei Begegnungen mit Tourfahrzeugen sahen wir kaum andere Leute. Abends machten wir uns dann auf in Richtung der Drakensberge.