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Trekking auf der Hardangervidda (Norwegen, 23.-29.08.2016)

Schier grenzenloses Fjell

Die Hardangervidda ist die grösste Hochebene Westeuropas. Der riesige Nationalpark liegt fast komplett oberhalb der Baumgrenze. Kleinere und grössere Hügel und unzählige Seen durchziehen das ausgedehnte Grasland, welches hier in Norwegen "Fjell" heisst.
Auf den Wiesen leben unzählige Schafe, aber auch tausende Rentiere - die grösste Anzahl wildlebender Ren in Skandinavien.

Von Süd nach Nord durch die Hochebene

In acht Tagen durchquerten wir den Park von Haukeliseter im Süden nach Liseth im Norden. Wir hielten uns dabei an die bergigere (und deshalb für uns interessantere) Westseite.

Google Maps Hardangervidda - hier klicken!

Eine traumhaft schöne Anreise (Norwegen, 23.08.2016)

Nachdem wir unser Auto bei der Herberge in Liseth zurückgelassen hatten, reisten wir mit dem Bus nach Haukeliseter. In traumhaftem Sonnenschein ging's entlang des Eidfjordes nach Süden. Die Wartezeiten konnten gar nicht lang genug sein in einer so schönen Umgebung!

Sonniger Start in die Wanderung

Nach einem ganzen Tag im Bus brannten wir natürlich darauf, die Vidda zu bewandern. Wir liefen deshalb sofort los, unser Zelt schlugen wir erst zwei sehr gemütliche Wanderstunden nördlich auf einer saftigen Wiese auf.

Tag 2: Die Regenfront holt uns ein (Norwegen, 24.08.2016)

Als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt krochen war die Sonne hinter dicken Wolken verschwunden - auf dieser ausgesetzten Hochebene ist dies das häufigste Wetter.
Der gut ausgebaute Weg machte hingegen das Wandern leicht. Im Gegensatz zum Sarek stehen zahlreiche Brücken bereit, um die vielen Flüsse zu überqueren.

Kochen im Zelt

Extra für diese Tour hatten wir uns ein neues Zelt gekauft. Anders als in unserem Ultraleichtgewichts-Zeltchen, welches wir in der Schweiz benutzen, ist im Hilleberg Nallo sogar Platz genug um das Nachtessen im Zelt zu kochen. Auf der Vidda schätzten wir diese Möglichkeit sehr!

Tag 3: Ein nebliger Morgen (Norwegen, 25.08.2016)

Ein paar Sonnenstrahlen weckten uns am dritten Morgen. Kaum hatte Peter aber begonnen, auf einer gemütlichen Halbinsel das Morgenessen zuzubereiten, zog eine dichte Nebelwand herbei. Der Nebel blieb uns bis in den Nachmittag hinein treu.

Wasser, so weit das Auge reicht

Das viele Wasser, welches immerzu auf die Vidda fällt, muss auch wieder abfliessen. Deshalb ist die Hochebene von unzähligen Bächen, Flüssen und Wasserfällen überzogen.

Die Sonne zeigt sich doch noch

Kurz bevor die Sonne hinter den Bergen verschwand, hob sich der Nebel für einige wenige Minuten. Wie wild rannten wir mit der Kamera den schönen Fotomotiven hinterher.

Tag 4: Die Welt geht unter (Norwegen, 26.08.2016)

Nach Nebel und Nieselregen erlebten wir heute was es wirklich bedeutet, auf einer derart ausgesetzten Hochebene unterwegs zu sein. Der Regen erreichte den ganzen Tag lang die Intensität eine Gewitters! Nicht nur das, es stürmte dazu auch noch stark.
Glücklicherweise lag um die Mittagszeit eine Hütte des norwegischen Touristenvereins am Weg. Hier konnten wir uns etwas aufwärmen und abtrocknen während es draussen blitzte und donnerte. Ausserdem gab's einen feinen Rentier-Burger.

Heute geht's hier nicht weiter

Zweieinhalb Stunden nach der Hütte war unser Tagesmarsch zu Ende: Wir erreichten eine kleine Furt. Diese war aber aufgrund des vielen Regens komplett unpassierbar - wir wären in den See gespült worden. So blieb uns nichts anderes übrig, als am mässig windgeschützten Seeufer zu Zelten.

Tag 5: Auf zum Hårteigen (Norwegen, 27.08.2016)

Der höchste und eindrücklichste Berg der Hardangervidda lag heute auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin zeigte sich sogar für kurze Zeit die Sonne, was uns verhalten optimistisch stimmte.

Oh nein! Er ist im Nebel versteckt

Als wir den Fuss des Berges erreichten, war dieser leider komplett im Nebel versteckt. Wir assen unser Mittagessen im leichten Nieselreen und hofften auf eine Wetterbesserung - vergebens. Eine Gruppe Norweger wollte es trotz Nebel und Regen versuchen, uns war das aber etwas zu heikel. Etwas wehmütig machten wir uns auf den Abstieg.

Oder doch nicht?

Nach einer halben Stunde Abstieg hob sich plötzlich der Nebel. Hmmm, jetzt wäre es doch wieder möglich hochzusteigen...
Nach etwas hin und her beschlossen wir, wieder umzukehren und unser Glück doch noch zu versuchen.

Hoch über die patschnassen Blockfelder

Der Aufstieg gestaltete sich ziemlich abenteuerlich: Zuerst ging es über triefend nasse, steile Blockfelder in einem Couloir den Berg hoch. Zuoberst verengte sich dieses in eine enge Schlucht, in der wir mit Hilfe von Seilen eine nasse Felsplatte hochkletterten. Oben noch ein Stück entlang eines extrem ausgesetzten Pfades und schon erreichten wir das Gipfelplateau.
So ganz verliess uns der Nebel nicht, aber wir konnten doch einige schöne Ausblicke auf die Vidda erhaschen.

Weiter über's Fjell

Nach unserer Gipfelbesteigung zeigte sich die Sonne etwas stärker. Wir nutzten das schöne Abendlicht um die Moose, Flechten und Gräser des Fjells zu fotografieren.
Fjell ist die norwegische Bezeichnung für "Grasland". In anderen Weltregionenen nennt man diese Lanschaft auch "Savanne" oder "Tundra".

Tag 6: Entlang der Flussebene (Norwegen, 28.08.2016)

Heute wanderten wir einem grossen Flusstal entlang nach Süden.
Das Essen auf dem Foto ist übrigens ein typisches Mittagessen für zwei Personen während des Trekkings. Dazu kommen noch 250g Darvida Bisquits. Wichtig sind: Viel Energie, viel Fett, wenig Wassergehalt (das kann man ja unterwegs aufsammeln) und möglichst kompakt.

Tag 7: Zurück nach Liseth (Norwegen, 29.08.2016)

Die Vidda verabschiedet sich mit Nebel und Regen

Am letzten Wandetag zeigte sich das Wetter nochmals typisch für die Region. Wir waren aber frohen Mutes: Unsere Kleider und die Schlafsäcke waren immer noch trocken, das Zelt dicht.
Trotz des doch bescheidenen Wetterglücks hatten wir eine gute Zeit auf der Tour.

Liseth (Norwegen, 30.-31.08.2016)

Grosses Aufräumen im roten Häuschen

Nach der langen Wanderung mieteten wir uns für zwei Tage ein schönes norwegisches Häuschen in Liseth. Bei leckerem Essen und gemütlicher Stimmung luden wir unsere Batterien wieder auf.
Wir hatten aber auch ziemlich viel zu tun: Alle Kleider waschen, das Trekking-Equipment reinigen und die nächste Tour vorbereiten. Das Häuschen sah aus wie das Basecamp einer grossen Expedition: Überall hingen die Kleider zum trocknen, auf dem Esstisch wurde Essen abgepackt, Akkus wurden geladen und Karten studiert.

Auf nach Rondane (Norwegen, 31.08.2016)

Ursprünglich wären wir gerne zu Fuss weiter nach Norden gelaufen, wo wir den Hardangerjokulen umrundet hätten. Allerdings verhiess die Wetterprognose nichts Gutes: Eine ganze Woche Starkregen!
Davon hatten wir aber inzwischen genug. Wir fuhren deshalb in die trockenste Region Norwegens: Das Rondane Gebirge.