Bangkok ist eine ausserordentlich spannende Stadt. Im Stadtzentrum stehen
Wolkenkratzer mit gigantischen Einkaufszentren, in denen jeder erdenkliche
Luxus zu haben ist: Eines der Zentren widmet sich sogar gänzlich
Luxusartikeln. Das Zentrum ist vom Skytrain, einer auf stelzen stehenden
Bahn, sowie von der Metro erschlossen.
Neben den Einkaufszentren florieren unzählige Strassenmärkte,
auf den Gehwegen stehen mobile Strassenküchen und Nudelrestaurants.
Auf den Strassen tummeln sich moderne Autos, Taxis, Tuk-tuks und Roller.
Nach drei Wochen an der Andamen-Küste sind wir direkt weitergereist
zur Hauptstadt Thailands, da unser Monatsvisum bald schon abläuft. In der
Stadt angekommen, machten wir uns auf, sie auf eigene
Faust zu erkunden. Aufgrund der unendlichen Transportmöglichkeiten
war dies ziemlich einfach und sehr spannend: Nebst dem bereits erwähnten
Skytrain nutzten wir zum Beispiel die Schnellboote auf dem Fluss, die
günstigen Taxis, Tuk-Tuks (Dreirädrige Vehikel, mit einer
offenen Sitzbank, welche wie wild durch die Gassen kurven), sowie die
praktischen Rollertaxis. Hier sitzt man hinter dem Taxifahrer auf dem
Roller, was besonders im Stau ein schnelles vorankommen sicherstellt.
Aufgrund des ewig dichten Verkehrs liegt die Stadt in einer ewigen
Smogglocke, was zusammen mit den üblichen Tagestemperaturen von
32°C bis 34°C das Spazieren auf Dauer ziemlich anstrengend macht. Immerhin
sind die Sonnenuntergänge wegen des Smogs jeweils fantastisch rot...
Bankgok ist übersät mit unzähligen Tempeln und Klöstern, von welchen wir etliche besucht haben. Die Tempel sind, wie alles in Thäland, sehr farbenfroh und hübsch mit gold verziert.
Der Königspalast, der heute allerdings nur noch für Zeremonien
genützt wird, ist der grösste Touristen-Anziehungspunkt
der Stadt. Der prächtige Tempel ist sehr eindrucksvoll, vor allem
die goldverzierten Figuren und das riesige Wandgemälde.
Berühmt ist der Haupttempel, in dem eine Buddhastatue
aus Jade steht.
Die Kehrseite der ganzen Attraktivitätt sind die unglaublichen
Menschenmassen, welche den Tempel besuchen - tausende Touristen drängeln
sich um die laut schreienden Reiseleiter. Die Aufforderungen, sich
respektvoll zu verhalten, wirken reichlich surreal.
Gleich neben What Phrae Kaew gelegen ist das königliche Kloster Wat Pho. Obwohl das Gelände nicht weniger eindrücklich ist, verirren sich hier kaum Leute hin. Als wir die Anlage erkundeten, war gerade eine buddhistische Zeremonie in Gange, bei der Schüler Verse vortrugen und Lieder sangen. Das Glanzstück von Wat Pho ist ein riesiger liegender Buddha, der unwirklich golden glänzt.
Sämtliche Gassen und Gehwege der Stadt verwandeln sich tagsüber in geschäftige Strassenmärkte, in denen alles mögliche angeboten wird. Die Trottoirs sind teilweise dunkle Höhlen: Mit Sonnenschirmen überdachte Marktstände auf beiden Seiten lassen nur einen schmalen Gang frei. Die Marktstände sind nach Produktgruppen geordnet, so sind wir beispielsweise durch ein Viertel mit lauter Auto-Stereoanlagen und Lautsprecher gelaufen.
Ein grosser Unterschied zu Südamerika war für uns die Sicherheit
in Thailand. Hier kann man unbekümmert nachts durch die Gassen und
Märkte schlendern und sich das Treiben anschauen, es gibt keine
Gegenden, die man sich betreten sollte.
Wir waren deshhalb auch öfters nachts noch unterwegs. Ein Highlight
war das Blue-Ribbon Kino: Ein riesiger Kinosaal mit nur einem Dutzend
Liegesesseln, komplett mit Bedienung und Lounge. Besonders sind auch
die vielen Rooftop-Bars, wo man auf den Dächern der Wolkenkratzer bei einem Bier
den Sonnenuntergang geniessen kann.
Ayutthaya, etwa zwei Autostunden nördlich von Bangkok, war
400 Jahre lang die Hauptstadt von Siam, des Vorläufers von Thailand.
Leider wurde die Stadt um 1750 komplett zerstört, weshalb heute nur
noch Ruinen zu sehen sind.
Spannend war bereits die Anreise: Um mit dem Minibus dorthin zu kommen,
schrieb uns ein freundlicher Hostelangestelter den Namen der Stadt
in Thai auf einen Zettel - Englisch ist hier in Thailand leider nicht
ganz so verbreitet. Das klappte aber ganz gut und so wurden wir zusammen
mit einigen Thais nach zwei stunden Fahrt in Ayutthaya abgeladen.
Nachdem wir uns dort im Siam-Museum über die Hintergründe
des Siam-Reiches schlau gemacht hatten, besuchten wir in der gleissenden
Mittagssonne die Ruinen.
Neben den Ruinen lag ein kleiner Markt mit zahlreichen kuriosen Süssigkeiten. Davon mussten wir natürlich probieren. Das farbige Zeug, entpuppte sich als eine eingefärbte Omelette, welche mit Zuckerwatte belegt wurde - lecker!
Als wir bereits ziemlich ermattet den vierten Tempel verliessen,
bot uns ein Tuk-Tuk Fahrer an, uns bis zum Sonnenuntergang die
weiter aussen liegenden Tempel zu zeigen. Zuerst etwas widerwilig
nahmen wir das Angebot schlussendlich an. Wir waren zwar bereits etwas müde, wollten
aber den Tag möglichst ausnutzen.
Unsere schlechte Laune verflog aber sofort, da der Fahrer äusserst
amüsant war. Er unterhielt die ganze Nachbarschaft mit seiner
lauten Thaimusik, verhalf Daniela zu ihrem gewünschten Eiskaffee
und raste sogar neben der Strasse auf dem Gehweg am Stau vorbei, um
uns zum perfekten Standort für den Sonnenunterganz zu bringen.
Die anschliessende Nachtbootsfahrt auf dem Fluss hätten wir uns
allerdings sparen können, allzuviel Spannendes gab es nicht zu sehen.
Am Ende des Abends wurden wir dann wie versprochen rechtzeitig beim
Standort des Minivans abgeladen, welche uns wieder zurück
nach Bangkok brachte.